Die Piloten der IDM-Klasse Supersport lieferten sich vor 15.600 begeisterten Fans auf dem Sachsenring ein heißes Rennen bei milden Temperaturen. Polesetter Arne Tode zeigte wieder einmal, dass er sich den Titel "Internationaler Deutscher Meister" beim vorhergehenden Lauf in Schleiz zu Recht gesichert hatte. Genau zehn Kurven und sechs Geraden dauerte es, bis er sich in Führung gesetzt hatte und Position eins ungefährdet ins Ziel fahren konnte.

Der Österreicher René Mähr (Suzuki) meldete sich zum ersten Mal in der laufenden Saison in Startreihe eins. Er musste sich im Training nur Arne Tode (Honda) und Rigo Richter (Yamaha) geschlagen geben. Richter bestritt auf dem Sachsenring ein echtes Heimrennen. Er wohnt nur rund 150 Meter vom Fahrerlager entfernt. "Ich möchte hier gewinnen – ist doch klar", lautete die Kampfansage. Ein Vorteil seinerseits ist sicher sein Beruf. Richter arbeitet beim sächsischen Motorradhersteller MZ als Testfahrer.

Den besten Start erwischte René Mähr. Seine Führung dauerte aber nur bis zur Sachsenkurve. Dann nutzte alpha Technik Van Zon Honda – Pilot Arne Tode die "offene Tür", die ihm Mähr ließ, zog vorbei und enteilte dem Rest des Feldes. Auch Rigo Richter musste der Österreicher passieren lassen.

Richter nutzte nun seine Streckenkenntnis und machte sich aus Position zwei auf die Verfolgung Todes. Den Rückstand auf den Honda-Piloten konnte er mit schnelleren Rundenzeiten immerhin von 4,5 auf 3,3 Sekunden verkürzen. "Ich bin etwas erkältet und fühlte mich schon nach sechs, sieben Runden total schlapp", gestand der spätere Sieger Arne Tode. "Als ich aber sah, dass mein Vorsprung immer weiter schrumpfte, habe ich wieder angezogen."

"Ich bin mittlerweile 36 Jahre alt", konterte Richter vom OBI SKM Bike-Promotion Racing Team. "Klar wollte ich unbedingt gewinnen, aber dann habe ich den Kopf eingeschaltet und an den Vizetitel gedacht."

René Mähr musste sich inzwischen den Angriffen des zweiten alpha Technik Van Zon Honda Piloten, Jesco Günther, erwehren. Doch der Suzuki-Pilot rettete sich mit 0,1 Sekunden Vorsprung als Dritter ins Ziel – der erste IDM-Podestplatz für René Mähr. Jesco Günther wurde Vierter. Dahinter belegten Sebastien Diss, Christoffer Nilsen (beide Kawasaki), Timo Gieseler (Yamaha), Swen Ahnendorp (Honda) und Tage Solberg (Yamaha) die Plätze. Dabei wechselten die Positionen beim Kampf um Platz fünf fast in jedem Umlauf.

Christoffer Nielsen nach dem Rennen: "Das war ein harter aber fairer Kampf. Ich hatte etwas Probleme mit der linken Seite meiner Reifen. Da habe ich in der langen Berg-ab-Passage immer sehr viel Zeit verloren. Die musste ich ja auf den anderen Stücken wieder rein holen. Trotzdem bin ich glücklich mit dem Ergebnis."

Arne Tode kämpft in der Gesamtwertung darum, seinen vorzeitigen Titelgewinn mit der Idealpunktzahl 200 zu "veredeln". Dazu fehlt ihm nur noch der Sieg beim Finale. Der Vizemeistertitel ist noch zu vergeben. Rigo Richter konnte bisher 116 Zähler auf seinem Konto verbuchen und hat damit einen Vorsprung von 15 Zählern auf Jesco Günther.