Zuhause ist es doch am schönsten, dachte sich wohl Nicky Hayden und versetzte die versammelte amerikanische Fangemeinde mit seinem Sieg in Laguna Seca in Freudenstürme. Und er hatte auch wirklich so einiges zu feiern.

Da war zum einen die Souveränität mit der sich "The Kentucky Kid" vor seinen Konkurrenten durchsetzte. 3,1 Sekunden hatte er am Ende Vorsprung auf seinen Repsol-Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa, der Zweiter wurde. Dieser hatte wiederum rund sieben Sekunden Vorsprung auf Marco Melandri auf Platz drei. Es war also nicht nur ein Doppelsieg, sondern auch ein doppelt dominanter Doppelsieg.

Dann war da noch der Ausfall von Valentino Rossi, der das Grinsen von Nicky Hayden noch etwas breiter gemacht hat. Rossi hatte sich nämlich von seinem zehnten Startplatz wieder bis auf Position vier nach vorne gearbeitet, wodurch Haydens Vorsprung in der WM nicht großartig gewachsen wäre. Drei Runden vor Schluss kam dann aber das Aus für den Italiener. Zunächst verlangsamten ihn Reifenprobleme und schließlich versagte sein Kühlsystem, was bei Temperaturen bis zu 56 Grad Celsius dem Motor den Todesstoß versetzte.

Damit hat Rossi, der bislang als härtester Herausforderer Haydens in der Weltmeisterschaft galt, bereits 51 Punkte Rückstand und liegt hinter Dani Pedrosa und Marco Melandri nur noch auf Platz vier. Bei sechs verbleibenden Rennen in dieser Saison ist das natürlich kaum noch aufzuholen. Deswegen sagte Rossi auch: "Zum ersten Mal werde ich den Rest der Saison fahren, ohne an den Druck der Meisterschaft zu denken. Mein Plan ist es, viel Spaß während der verbleibenden Rennen zu haben und so viele wie möglich zu gewinnen. Und dann weiß man ja nie, was noch passieren kann."

Alex Hofmann zeigte ein gutes Rennen und ließ dabei sogar Sete Gibernau und Makoto Tamada hinter sich. Alles sah nach einer Top-Ten-Platzierung aus, doch drei Kurven vor Schluss traf den Deutschen dann das Pech und er rutsche aus. Trotz dieses Missgeschicks konnte er sich aber immerhin noch als 14. über die Ziellinie retten. Die Enttäuschung war bei Hofmann danach natürlich groß. Andererseits sprach er aber auch davon, dass es das bislang beste Rennen in diesem Jahr war und sich auch die viel gescholtenen Dunlop-Reifen viel besser anfühlten als bisher.

Nach dem Ausflug in die USA begibt sich nun auch die MotoGP in die Sommerpause. 125er und 250er genießen diese ja schon seit dem Ende des Deutschland-GP auf dem Sachsenring vor einer Woche. Das nächste Rennen wird in einem Monat am 20. August in Brünn ausgetragen.