Alex Marquez hat am Sonntag in Barcelona geschafft, was sonst noch keinem Fahrer in dieser Saison gelungen ist. Er konnte sich zum zweiten Mal 2025 nach dem Sprint in Silverstone gegen MotoGP-Dominator Marc Marquez in einem direkten, geradlinigen Duell durchsetzen. Hieß der Sieger in diesem Jahr nicht Marc Marquez, waren es ansonsten stets Stürze der Nummer 93 (Grands Prix in Austin und Jerez) oder ganz besondere Rahmenbedingungen wie bei den - selbstverständlich dennoch höchstverdienten - Triumphen von Johann Zarco im Regen von Le Mans oder Marco Bezzecchi in der Kälte von Silverstone.

Alex Marquez beendet Marc Marquez' MotoGP-Siegesserie

Bei normalen Bedingungen bissen sich die Rivalen an Marc Marquez aber allesamt regelmäßig die Zähne aus. Francesco Bagnaia in Mugello, Maverick Vinales in Katar und Bezzecchi in einer ganzen Reihe von Rennen. Auch Alex Marquez selbst war 2025 oft genug in dieser Situation. Sobald der ältere Bruder aber etwas schwächelt, ist er in der Lage, ihn zu schlagen und hat das nun eben auch zum zweiten Mal in die Tat umgesetzt.

Marc Marquez verrät: Hätte Alex überholen können! Warum nicht? (07:09 Min.)

Eine Leistung, für die Alex Marquez eine Menge Anerkennung verdient. Dieses wird ihm aber nur bedingt zu teil, wie Marc Marquez findet. Und er glaubt auch, den Grund zu kennen: "Wenn Alex einen anderen Nachnamen hätte, dann würde seine Saison mit Sicherheit mehr wertgeschätzt. Davon bin ich überzeugt. Diese Last musste er leider immer schon tragen. Viele Leute glauben, dass es ein Vorteil ist, mein Bruder zu sein. Ich glaube aber, dass es ein großes Handicap ist."

Marc Marquez überzeugt: Das hat Alex stark gemacht

Unter dem so berühmten und erfolgreichen Bruder litt Alex Marquez nicht nur, was die öffentliche Wahrnehmung betrifft. Auch abseits des Rampenlichts verlangte ihm Marc alles ab, wie dieser heute gesteht: "Wir haben immer zusammen trainiert, aber Alex ist drei Jahre jünger als ich. Ich war natürlich schneller und stärker als er. Da hat er im Gym oder auf dem Fahrrad ordentlich gelitten. Erst als er um die 20 Jahre alt war, hat sich das etwas angeglichen. Ich glaube aber, dass ihn das mental extrem stark gemacht hat."

Alex Marquez führt in Barcelona vor Marc Marquez
Im Katalonien-GP hielt Alex dem Druck von Bruder Marc stand, Foto: MotoGP

Mit dieser mentalen Stärke ausgestattet, traut Marc Alex in der MotoGP noch Großes zu: "Alex kann hier alles erreichen. Er hat vielleicht nicht so ein herausragendes Talent wie andere Fahrer, aber dafür arbeitet er viel härter als sie. Harte Arbeit schlägt Talent, wenn Talent nicht hart arbeitet. Alex war Moto3- und Moto2-Weltmeister. Und trotz drei oder vier Wochenenden nach seiner Verletzung, an dem für ihn einiges schiefgelaufen ist, hat er auch jetzt eine Saison, mit der man Weltmeister werden kann. Er liegt nur hinter einem Fahrer, der auf einem Werksmotorrad sitzt und in diesem Jahr fast unschlagbar ist."

Was glaubt ihr? Kann sich Alex Marquez in den kommenden Jahren noch zum MotoGP-Weltmeister krönen? Sagt es uns in den Kommentaren!