Die MotoGP genoss in den vergangenen Jahren einen exzellenten Ruf in Motorsportkreisen: Im Gegensatz zur Formel 1, in der es nur noch um Geschäfte, neue Regeln und Politik geht, wurde hier Motorsport vom Feinsten geboten. Überholmanöver und Duelle auf der Rennstrecke beherrschten die Tagesordnung.

Seit dem vergangenen Montag ist dies leider nicht mehr der Fall: Der Streit zwischen Ex-Yamaha-Titelsponsor Altadis und dem Weltmeisterteam der vergangenen Jahre artet in einer Schlacht der Press Releases aus.

Seinen Anfang nahm der Wahnsinn am Montag, als Yamaha die JTI-Zigarettenmarke Camel als neuen Hauptsponsor des Werksteams rund um Valentino Rossi präsentierte. Während man bereits im letzten Monat den Abschied von der Altadis-Marke Gauloises verkündet hatte, sprang Camel beim Team von Sito Pons ab, welches nun in dieser Saison pausieren muss.

Kaum war der Camel-Deal verkündet, meldete sich jedoch Altadis mit einem eigenen Presseschreiben zu Wort und warf Yamaha einen Vertragsbruch vor. Die Japaner hätten einen bestehenden Zweijahresvertrag gebrochen und dürften vorerst kein Konkurrenzprodukt bewerben. Altadis habe dementsprechende Schritte eingeleitet, um auf Schadensersatz zu klagen.

Bei Yamaha rief diese Pressemeldung eine eigene PR-Reaktion hervor: Am Dienstag dementierten sie jedweden Vertragsbruch oder noch gültigen Kontrakt und kündigten ihrerseits rechtliche Schritte an. Von den juristischen Bemühungen des Ex-Partners wisse man unterdessen nur aus dem Pressetext.

Das ist aber noch lange nicht alles: Wiederum einen Tag später veröffentlichte Altadis am Mittwoch die folgende Pressemitteilung: "Im Gegensatz zu den von Yamaha veröffentlichten Informationen, wurde unsere Entscheidung einen Arbitration-Prozess in Gang zu setzen nach vielen Monaten der Verhandlungen getroffen."

Darüber hätte Yamaha "genau" bescheid gewusst, da schließlich darüber verhandelt wurde, ob man Yamaha aus den Verpflichtungen gegenüber Altadis entlassen werde.

Unglücklicherweise wird der PR-Krieg mit diesem Schreiben wohl kein friedliches Ende finden. Weswegen es schon morgen wieder heißen könnte: Sie haben Post...