Vier Pole Positions, vier Sprintsiege, drei von vier Grand-Prix-Siegen: Marc Marquez dominierte die MotoGP-Saison 2025 bislang nach Belieben und auch das fünfte Rennwochenende des Jahres in Jerez begann am Freitag wieder mit zwei Marquez-Bestzeiten. Etwas überraschend war es diesmal jedoch nicht MotoGP-Superstar Marc, der die Zeitenliste in beiden Sessions anführte, sondern dessen jüngerer Bruder Alex Marquez, der trotz zwei Stürzen einen neuen Rundenrekord fuhr. Nur eine Eintagsfliege? Nicht zwangsläufig, denn Marc Marquez erlebte in Jerez erstmals im Jahr 2025 einen Trainingstag, der nicht vollkommen reibungslos verlief.
Holpriger MotoGP-Freitag für Marc Marquez: Technik- und Setup-Probleme!
Gleich im 1. Freien Training am Freitagvormittag dauerte es nämlich ganze 20 Minuten, ehe der achtmalige Weltmeister seine erste gezeitete Runde des Wochenendes anschreiben konnte. Zuvor hatte er beide Runs schon am Ende der Outlap wieder abbrechen müssen, kämpfte mit technischen Problemen an seinen zwei Ducati-Desmosedicis. "Vor zehn Jahren wäre ich einfach weitergefahren", sprach die Startnummer 93 am Abend in ihrer Medienrunde zwar lediglich von Vorsichtsmaßnahmen und brauchte anschließend auch nur zwei fliegende Runden, um erstmals auf Platz eins nach vorne zu schießen, doch halten konnte sich Marquez dort nicht - weder in FP1 noch einige Stunden später im Training.
"Ich versuche immer noch zu verstehen, wie ich hier am besten fahren muss", berichtete der MotoGP-Superstar anschließend von ungewohnten Problemen im bislang so dominanten und problemlos verlaufenen Kalenderjahr 2025. "Wir hatten keine größeren Überraschungen, aber wir müssen noch herausfinden, welches Basis-Setup für die Europa-Tour das richtige ist."
Das Gute aus Marquez-Sicht: Der 32-jährige Spanier wusste sofort, woher die unerwarteten Schwierigkeiten in Jerez stammten. "Wir haben hier viele enge Kurven, während wir in Katar viele langgezogene Kurven hatten. Da musst du nicht viel pushen, sondern sehr sanft bremsen, den richtigen Speed in den Kurven halten und vorsichtig beschleunigen. Hier hast du dagegen viel mehr Stop-and-Go", erklärt er. Das Setup der Ducati GP25 müsse daher über Nacht noch etwas an die spezielle Charakteristik des Circuito de Jerez angepasst werden. "Heute Nachmittag waren wir da kurzzeitig etwas verloren", gesteht Marquez sogar, "aber wir sind zurückgekommen und haben eines gefunden, das ein Gutes ist, glaube ich."
Francesco Bagnaia in Jerez nicht happy - und dennoch angriffslustig
Der MotoGP-Superstar sieht sich also keinesfalls auf dem Holzweg und dennoch könnte der Spanien-GP nun endlich ein Wochenende für Ducati-Teamkollege Francesco Bagnaia werden. Hatte sich der Italiener unter der Woche im Titelkampf fast schon geschlagen gegeben, schöpft er nun neuen Mut. "Ich glaube, dass ich das Potenzial haben, um einen Top-Drei-Startplatz und den Sieg kämpfen zu können", lautet die klare Botschaft an die andere Seite der Roten Garage. Doch zunächst müsse auch er sich noch etwas verbessern.

"Ich freue mich über das Ergebnis, weil ich mit Medium, Soft und gebrauchten Reifen konkurrenzfähig war. Die Rundenzeit kommt von allein ganz gut zusammen. Aber in Sachen Gefühl [für das Motorrad, Anm.] bin ich noch überhaupt nicht glücklich", verrät Bagnaia. Speziell auf der Bremse habe er weiterhin Probleme mit der Ducati GP25, weshalb er sich an zwei Markenkollegen orientieren wolle. "Alex [Marquez] und Franckie [Morbidelli] waren ziemlich schnell. Vielleicht müssen wir also Lösungen finden, die näher an dem dran sind, was wir hier letztes Jahr verwendet haben. In Kurve acht und neun war ich letztes Jahr zum Beispiel sehr schnell, dieses Jahr habe ich dort aber mehr zu kämpfen."
Bagnaia ist jedoch zuversichtlich, über Nacht und im FP2 die nötigen Schritte machen zu können. Klappt das tatsächlich, scheint alles möglich - mit einem guten Qualifiying. "Ich hoffe einfach, das ich morgen nicht wieder den gleichen Fehler machen werde", erinnert der zweimalige MotoGP-Weltmeister an seinen Sturz im Katar-Qualifying, der ihn auf Startplatz elf verbannte und im Grunde schon vor Rennstart um jegliche Chancen auf den Sieg brachte. "Marc wird auch jetzt wieder derjenige sein, den es zu schlagen gilt", schätzt Bagnaia, glaubt aber gleichzeitig auch, endlich eine Lösung für seine altbekannten Sprintprobleme gefunden zu haben. "Wir haben heute Morgen etwas entdeckt, das helfen könnte. Wir werden sehen."
Was glaubt ihr: Gelingt Francesco Bagnaia in Jerez endlich der langersehnte Durchbruch oder schlägt Marc Marquez am Samstag in altbekannter Manier zurück? Sagt uns eure Meinung zum Ducati-Duell in den Kommentaren!
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