Bei KTM ist die nächste Bombe geplatzt. Bevor am Freitag die Gläubiger über die Sanierung des in der MotoGP engagierten Motorradherstellers beraten, gab das Unternehmen am Donnerstagabend bekannt, dass Firmenchef Stefan Pierer in die zweite Reihe zurücktritt.
Stefan Pierer übergibt KTM-Vorsitz
Pierer übergibt den Vorsitz im Vorstand der Pierer Mobility AG und der KTM AG an Gottfried Neumeister. Pierer wird das Unternehmen aber weiterhin als Co-CEO durch den Sanierungsprozess begleiten. Somit kommt es zu einem Rollentausch zwischen Pierer und Neumeister. Dieser hatte erst im September den Posten als Co-CEO eingenommen.
Mit Pierers Schritt zurück in die zweite Reihe endet eine Ära. Der mittlerweile 68-Jährige übernahm KTM Anfang der 90er-Jahre, baute das Unternehmen von wenigen hundert Mitarbeitern auf mehr als 6.000 Angestellte aus und machte es zum größten Motorradbauer Europas.
Auf KTM-Höhenflug folgt Talfahrt
Jahrelang eilten KTM und der Dachkonzern Pierer Mobility von Erfolg zu Erfolg. 2023 stellte sich allerdings eine Trendwende ein, die Absätze brachen ein. 2024 jagte schließlich eine Negativschlagzeile die nächste, Ende November war das Unternehmen offiziell insolvent.
Die Produktion wurde seither massiv zurückgeschraubt, mehrere hundert Mitarbeiter gekündigt. Der Schuldenberg geht in die Milliardenhöhe. Wenig überraschend reißen deshalb auch seit Wochen die Gerüchte um einen möglichen Ausstieg von KTM aus der MotoGP nicht ab. Sowohl der Alpenländischen Kreditorenverbandes in seiner Funktion als Insolvenzverwalter als auch die Analysten der Boston Consulting Group legten seither ein Ende des Engagements in der Königsklasse nahe. KTM selbst gibt sich aber hartnäckig: Man will weiterhin MotoGP fahren. Ob der Führungswechsel daran etwas ändert, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.
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