Die MotoGP geht auf die WM-Entscheidung 2024 zu. Jorge Martin und Francesco Bagnaia heißen die Protagonisten in Barcelona. Während die beiden den Titel unter sich ausmachen, könnte ihnen ein dritter das Leben ganz schön schwer machen: Das Wetter. Barcelona im November ist eine Unbekannte für die Königsklasse. Wir haben die Prognosen für euch und was diese für das Saisonfinale bedeuten.
Jorge Martin auf alles gefasst, aber Regen scheint unwahrscheinlich
Angesichts der Wetterlage, die Spanien in den letzten Wochen über sich ergehen lassen musste, machte sich Titelfavorit Jorge Martin auf alles gefasst. "Es gibt ein paar schwierige Kurven. Und jetzt im November...da könnten wir verschiedene Bedingungen vorfinden. Es kann regnen, es kann windig werden, es könnte schneien...wer weiß?", meint der Pramac-Pilot. Das erste Barcelona-Rennen fand Ende Mai bei strahlendem Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen statt. Jetzt ist etwas anderes zu erwarten.
Was Regen oder gar Schnee angeht, so können wir Martin aber beruhigen. Aktuell deuten alle Prognosen auf ein trockenes Wochenende hin. Über zehn Prozent steigt die Regenwahrscheinlichkeit an keinem der drei Tage. Für den am Dienstag anstehenden Test gilt dies allerdings nicht. Dann werden bis zu 75% Wahrscheinlichkeit angegeben. Solche Prognosen sind aber natürlich immer mehr mit Vorsicht zu genießen, je weiter sie in die Zukunft blicken.
Auch ohne Regen: Niedrige Temperaturen in Barcelona besonders heikel
Auch wenn es wohl nicht nass wird, so hat das Wetter dennoch einen starken Einfluss auf das Wochenende. Neben dem Wind, der allerdings auch nicht allzu stark blasen sollte, geht es vor allem um die Temperatur. "Da kann alles passieren. Ich stürzte damals im Sprint, als ich mit über einer Sekunde Vorsprung führte. Ich wollte jegliche Fehler vermeiden und stürzte dabei. Es wird tückisch und die Bedingungen werden komplizierter im Vergleich zum Mai. Es wird kälter sein. Da sind in Barcelona besonders die Kurven zwei und fünf heikel", ist Francesco Bagnaia gewarnt.
Über den Tag hinweg soll es nicht mehr als 20 Grad haben. Hier sollte aber beachtet werden, dass es sich dabei um einen kurzen Höhepunkt in der Tagessonne handelt. Besonders lange scheint die Sonne zu dieser Jahreszeit auch in Spanien nicht mehr, etwa um 17:30 Uhr geht sie bereits unter. In der Nacht sinkt das Silber des Thermometers dann runter auf acht bis zehn Grad Celsius. Der Asphalt wird also alles andere als warm sein und dabei gilt der Belag in Barcelona ohnehin schon als rutschig und wenig Grip bietend. Wenn nun auch noch die Reifen kaum auf Temperatur zu bringen sind, steht ein sturzgefährdetes Wochenende bevor.
Bagnaia nach Sturz im Mai gewarnt, Michelin reagiert mit zusätzlichen Reifenmischungen
Der Titelverteidiger betonte dabei zurecht die Kurven zwei und fünf. Hierbei handelt es sich um Linkskurven, denen eine längere Passage ohne jeglichen linksknick vorausgeht. Schon bei den Rennen im Sommer sind diese Kurven heikel, weil die linke Reifenflanke bis zur Ankunft an der Stelle auskühlt. Bagnaia verlor den Sieg im Sprint Ende Mai in der letzten Runde, als er in Kurve Fünf über das Vorderrad wegrutschte. Damals herrschten 25 Grad Lufttemperatur, aber vor allem 46 Grad auf dem Asphalt. Diesmal ist logischerweise mit viel weniger zu rechnen.
Deshalb reagiert Reifenhersteller Michelin mit einem vergrößerten Kontingent. Neben zwei Front- und Heckmischungen, die bereits im Mai zum Einsatz kamen, bringen die Franzosen zusätzlich noch zwei weichere Optionen für vorne und eine für hinten. Es handelt sich um die asymmetrischen Reifen, die sonst für Valencia, den Sachsenring und Phillip Island zum Einsatz kommen. "Zwischen Mai und November sind die Temperaturunterschiede so groß, dass wir eine Anpassung vornehmen mussten", betont Michelins-Sportdirektor Piero Taramasso. Auch wenn den Titelrivalen und ihren Kollegen der Regen wohl erspart bleibt, wird es trotzdem alles andere als einfach in Barcelona.
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