Die Qualifyings der MotoGP sind zumeist hochspannend. Oft trennt weniger als eine Sekunde die Top 10. In unserer Serie Zeitgeschichte blicken wir auf die absoluten Höhenpunkte zurück: Die engsten Zeitenjagdten der MotoGP.

Dazu behelfen wir uns mit einem Blick ins Archiv von Tissot. Der 'Official Timekeeper of MotoGP' zeichnet sich seit Beginn der neuen Ära der Königklasse dafür verantwortlich, die Abstände bis aufs Tausendstel zu messen. Und das ist auch nötig, wie wir euch hier verdeutlichen wollen.

Jerez 2007: Wenige Zehntel trennen die Top 10

Kenny Roberts Jr. hatte am 24. März 2007 im Qualifying des Spanien GP in Jerez 0,325 Sekunden Rückstand auf Pole-Setter Dani Pedrosa. Auf den ersten Blick kein ungewöhnlicher Rückstand im Bereich der Spitze. Wenn wir aber auf die Platzierung des Amerikaners blicken, reiben wir uns die Augen. Mit dieser Zeit stand der Weltmeister von 2000 auf Startplatz 10. Richtig gelesen: Die Top 10 waren durch wenig mehr als drei Zehntel getrennt.

Wenn Roberts eine Zehntel schneller gewesen wäre, dann hätte er auf Startplatz 6 stehen können. Aber auch ganz vorne war es extrem eng. Colin Edwards verlor nur 84 Tausendstel auf Pedrosa, und trotzdem brachte ihm das nur Startplatz 4 ein. Der zweitplatzierte Valentino Rossi lag nur 51 Tausendstel hinter Pedrosa. Was das angeht, können wir jedoch sagen: Dieser Abstand zwischen Platz 1 und 2 wurde schon häufig unterboten.

Engster Pole-Vorsprung der MotoGP: Zweimal ging es nur um Tausendstel

Das bringt natürlich die Frage auf, wann es denn den kleinsten Zeitunterschied zwischen Pole-Mann und dem Zweitplatzierten gab? Tatsächlich ist er so gering wie beim engsten MotoGP-Sieg aller Zeiten: 2 Tausendstel.

Zwischen Marc Marquez und Andrea Dovizioso war es nicht nur im Rennen eng, Foto: Repsol
Zwischen Marc Marquez und Andrea Dovizioso war es nicht nur im Rennen eng, Foto: Repsol

Dies geschah in der Geschichte der Königklasse sogar zweimal. 2003 schlug Max Biaggi Überraschungsmann Jeremy McWilliams am Sachsenring um diese Winzigkeit. 2018 kam es zur Wiederholung am Red-Bull-Ring. Marc Marquez setzte sich hauchdünn gegen Dauerrivale Andrea Dovizioso durch. Viel Spielraum gibt es also nicht mehr, um diesen Wert noch zu unterbieten.