Marc Marquez ist durch seinen Wechsel auf die Ducati von Gresini wieder voll im MotoGP-Geschäft. Mittlerweile traut er sich sogar wieder einen Titelkampf zu, wenn da nicht die Problemdisziplin Qualifying wäre. Aufgrund dieser Schwäche gab es in Barcelona eine besondere teaminterne Konstellation im Q1 zu beobachten. Wurde Bruder Alex Marquez bereits zum Wasserträger degradiert?

Teamorder im Qualifying? Alex Marquez klärt auf

"Meine Differenz zwischen frischen und gebrauchten Reifen ist kleiner als bei den anderen Piloten", erklärt Marc seine andauernde Schwäche auf eine Runde. Zweimal in Folge blieb er im Q1 hängen. Dabei versuchte das Gresini-Duo in Barcelona alles, um dies zu verhindern. Alex Marquez gab seinem Bruder Windschatten, dennoch scheiterten beide. Fabio di Giannantonio und Raul Fernandez sicherten sich die Q2-Plätze. Die Marquez-Brüder starteten nur von den Plätzen 13 und 14.

Marc und Alex Marquez in Barcelona
Die Marquez-Brüder sind Teamkollegen bei Gresini, Foto: LAT Images

Trotz des Scheiterns stellte sich die Frage, ob ein solches Vorgehen noch öfter zu beobachten sein wird. Teamorder gab es laut Alex Marquez nicht: "Es war keine Sache eines 'zweiten Fahrers'. Ich hatte mehr Speed und es war klar für mich, dass ich niemanden vor mir für eine Rundenzeit brauche. Also sagte ich zu Marc: Wenn du lieber mir anstatt einem anderen Fahrer folgen willst, dann fahr mir einfach hinterher." Sein älterer Bruder bestätigt: "Ich bin Alex gefolgt, weil er es mir angeboten hatte. Er meinte, dass er nichts zu verlieren hat und es dem Team mehr bringen würde, wenn ich es in Q2 schaffe."

Teamfrieden bei Gresini ungefährdet

Alex sieht seinen erfolgreicheren Bruder nicht als teamintern bevorzugt an. Im Bezug auf das Qualifying dementiert er solche Überlegungen: "Ich war schneller als er im Q1, also gibt es da eigentlich nicht mehr dazu zu sagen." Für ihn handelte es sich einfach um brüderlichen Umgang miteinander. Und dieser beruhte auch auf Gegenseitigkeit. "Marc hat mir in Jerez geholfen", erinnerte sich der jüngere der beiden. Der Teamfrieden im Hause Gresini ist also keineswegs gefährdet, auch wenn die Rollen rein sportlich klar verteilt sind. Marc hat 114 Punkte eingefahren, Alex deren 42.