Der Freitag in Katar war der erste MotoGP-Trainingstag für Marc Marquez auf Ducati. Und ihm gelang direkt die erste Bestzeit! Diese kam aber in der nassen zweiten Session, die aufgrund der Bedingungen auch vom Training zum Freien Training umgewandelt wurde und so keine Auswirkung auf die Einteilung in die Qualifying-Segmente Q1 und Q2 hatte. "Ich hätte die Bestzeit lieber im Trockenen gehabt", schmunzelte Marquez.

Da war Marquez im 1. Freien Training immerhin Platz vier gelungen. "Das war heute aber ein etwas verfälschter Tag", gibt er zu bedenken. "Im FP1 haben viele Fahrer nicht voll gepusht und durch den Regen war es dann sowieso eigenartig. Am Samstag werden wir besser wissen, wo wir stehen. Ich fühle mich jeden Tag ein bisschen besser, aber noch ist es nicht genug."

Marquez erklärte in den letzten Wochen immer wieder, dass er noch damit zu kämpfen habe, Gewohnheiten aus elf Jahren bei Honda abzulegen. Das blockiert ihn beim Fahren der Ducati und führt zu paradoxen Situationen: "Als ich heute in FP1 zusammen mit vielen anderen Fahrern auf die Strecke gegangen bin, ist wieder der Honda-Stil zum Vorschein getreten. Dadurch hatte ich viele Probleme mit dem Bike. Ich habe das bemerkt, Tempo rausgenommen, bin so gefahren, wie es die Ducati verlangt und dann sind die Probleme verschwunden. Im zweiten Run war ich dann direkt hinter Martin, aber ich habe mich bewusst zurückfallen lassen, um alleine zu sein und mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Mit der Honda habe ich immer nach einem Windschatten gesucht. Das ist jetzt anders. Ich muss an mir selbst arbeiten und viele Dinge verstehen."

Dabei soll auch der Vergleich mit seinen etablierten Ducati-Kollegen helfen. "Ich habe mir bereits die Daten von Martin und Bagnaia angesehen", verriet Marquez in seiner Medienrunde, knapp anderthalb Stunden nach Trainingsende. "Sie kennen das Motorrad sehr gut und sind noch kein anderes MotoGP-Bike gefahren. Deshalb gibt es für sie auch keine Verwirrung."

In Anbetracht der Umstände zog Marquez am Freitagabend ein positives Resümee: "Katar ist eine der Strecken, auf denen ich in meiner Karriere die größten Probleme hatte. Ich habe hier erst einmal gewonnen. Dennoch bin ich nicht weit von der Spitze entfernt. Der Samstag wird extrem hart, aber mein Hauptziel ist es, direkt in Q2 zu kommen. Wenn mir das gelingt, will ich unbedingt noch eine gute Zeit im Qualifying fahren, denn das beeinflusst das restliche Wochenende massiv."