Ducati erlebte 2023 eines der erfolgreichsten Jahre in der firmeneigenen Geschichte. Die Italiener verteidigten in der MotoGP ihre WM-Titel in der Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft erfolgreich und stellten mit Pramac Racing auch den Team-Champion. Zudem konnten auch sämtliche Titel in Superbike- und Supersport-WM gewonnen werden. Am Freitag wurden diese Erfolge im Rahmen der 'Campioni in Fiesta' in Bologna festlich gefeiert.
Bei der großen Party bereits nicht mehr dabei: Motorenchef Massimo Bartolini. Der Italiener zählte in den vergangenen Jahren zu den Schlüsselfiguren in Ducatis Weg an die MotoGP-Spitze und gilt als einer der engsten Vertrauten von Ducati General Manager und Technik-Guru Gigi Dall'Igna.
Der Grund für sein Fehlen in Bologna war schnell gefunden: Einem Bericht der italienischen 'Gazzetta dello Sport' zufolge soll Bartolini bereits vor knapp zwei Wochen, kurze Zeit nach dem MotoGP-Saisonfinale in Valencia, seine Kündigung bei Ducati eingereicht haben. Der Italiener wechselt 2024 zur japanischen Konkurrenz aus Iwata: Yamaha.
Dort wird Bartolini die Funktion des Technischen Direktors übernehmen. Eine Position, die es in Yamahas MotoGP-Projekt bislang noch nicht gab. Der ehemalige Ducati-Motorenchef soll ab dem kommenden Jahr direkt an Yamaha-Geschäftsführer Takahiro Sumi und Projektleiter Kazutoshi Seki berichten. Welche Aufgaben Bartolini genau übernehmen wird, ist noch unklar. Mit seiner Verpflichtung kommt Yamaha aber den Forderungen von Starpilot Fabio Quartararo nach, der sich seit Jahren nach einer Strukturveränderung innerhalb Yamahas sehnt, um wieder mit den europäischen Herstellern gleichzuziehen.
Ducati verliert erneut hochrangiges Personal an MotoGP-Konkurrenz
Ducati verliert damit zum wiederholten Mal binnen weniger Jahren hochrangiges Personal an die Konkurrenz. 2021 und 2022 waren bereits der damalige Pramac-Chef Francesco Guidotti, Fabiano Sterlacchini und Alberto Giribuola zu KTM gewechselt, zur Saison 2023 brachte dann auch noch Jack Miller seinen Crewchief Christian Pupulin von Ducati mit zum österreichischen Motorradbauer aus Mattighofen.
Des Weiteren war vor einigen Monaten bereits Marco Nicotra von Ducati zu Yamaha gewechselt. Dieser war bei Ducati nur 'ein Teil' der Aerodynamikabteilung und nicht an den Rennstrecken präsent. Bei Yamaha wird er dagegen ab kommender Saison bei sämtlichen Grand Prix vor Ort als Leiter der Aerodynamikabteilung eingesetzt. Beim Valencia-Test war Nicotra bereits erstmals in der Yamaha-Box zu sehen.
diese MotoGP Nachricht