Marc Marquez erlebt ein weiteres enttäuschendes Wochenende auf seiner Abschiedstournee mit Repsol Honda. Im Training konnte sich der achtfache Champion zunächst nicht den direkten Einzug in das zweite Qualifying sichern, als 15. verpasste er die Top-10 deutlich. Am Samstagvormittag konnte sich der Spanier dann jedoch steigern und beendete das 2. Freie Training auf dem achten Rang.

Am Samstagmorgen fand sich Marquez in den Top-10 wieder, Foto: LAT Images
Am Samstagmorgen fand sich Marquez in den Top-10 wieder, Foto: LAT Images

Qualifying-Strategie ging nicht auf

Im ersten Qualifying-Segment versuchte Marquez dann einmal mehr, sich geschickt hinter einem seiner Kontrahenten zu platzieren, um sich vom Speed des Vordermanns ziehen zu lassen. Für das Malaysia-Qualifying wählte der Spanier schließlich Franco Morbidelli aus, der kurz zuvor im 2. Freien Training noch Zweitschnellster MotoGP-Pilot war. Die erste schnelle Runde setzte Marquez im Windschatten des Italieners. Auch nach dem obligatorischen Zwischenstopp an der Box klemmte sich der Honda-Superstar wieder an die Fersen des Morbidelli.

Im zweiten Versuch ließ sich Morbidelli die Gesellschaft von Marquez allerdings nicht gefallen, der Yamaha-Pilot ging vom Gas, brach seine schnelle Runde ab und winkte Marquez immer wieder vorbei. "Ich habe ihn einmal gezogen. Beim zweiten Mal wollte ich nicht die Position an ihn verlieren, weil er mir hinterfährt", erklärte Morbidelli sein Handeln nach dem Qualifying. Die Gesten in Richtung seines MotoGP-Kollegen bezeichnete Morbidelli als einen Spaß. "Das ist normales Qualifying-Verhalten", versicherte 'Morbido'.

Auch Bruder Alex musste in Sepang schon als Zugpferd herhalten, Foto: LAT Images
Auch Bruder Alex musste in Sepang schon als Zugpferd herhalten, Foto: LAT Images

Nachdem der Versuch Morbidelli zu folgen scheiterte, ging Marquez hinter GasGas-Pilot Augusto Fernandez auf seine letzte schnelle Runde. Doch da der MotoGP-Rookie langsamer als Marquez unterwegs war, entschied sich dieser zu einem Überholmanöver. Ein Manöver, bei dem er das Vorderrad seiner Honda RC213V verlor und ins Kiesbett stürzte. Die schnellste Runde von 1:58.717 bescherte Marquez den 20. Startplatz. "Es ist ein schwieriges Wochenende, unser Tempo ist gar nicht so schlecht, aber im Qualifying haben wir leider einen großen Fehler gemacht", gestand Marquez. "Wenn du dann von P20 starten musst, ist das ein großer Kampf."

Marquez: Überhitzter Vorderreifen führte zu Sturz

Aus der vorletzten Reihe startete Marquez anschließend stark in den Sprint der Königsklasse. In den ersten beiden Runden konnte er sich bis auf den zwölften Platz nach vorne arbeiten. Eine Runde später folgte allerdings der nächste Nackenschlag für den 30-Jährigen. In Kurve 14 verlor er die Front seiner Honda und kam zu Sturz. "Ich bin sehr gut gestartet und habe viele Positionen gutgemacht. Aber wenn du derartig pushst, überhitzt du den Reifen schnell, deshalb bin ich gestürzt", erklärte der Wahl-Madrilene seinen Ausrutscher. "Es war aber wichtig, dass wir weitergefahren sind und die Informationen für morgen gesammelt haben. Wir werden es wieder probieren", gab sich Marquez kämpferisch.

In Kurve 14 kam Marquez zu Sturz, Foto: LAT Images
In Kurve 14 kam Marquez zu Sturz, Foto: LAT Images

Marquez startet in Sepang am Sonntag das drittletzte Rennen vor seinem Honda-Abschied nach dem Valencia-Grand-Prix Ende November. Aktuell belegt der Spanier den 14. WM-Rang. Marquez konnte lediglich sechs Grand-Prix-Rennen während der aktuellen Saison beenden.