Die seit Silverstone durchgesetzte MotoGP-Regel des Mindestreifendrucks hat ihr erstes Opfer gefunden. Im Thailand GP haben nicht weniger als vier Fahrer den vorgeschriebenen Mindestdruck unterschritten: Aleix und Pol Espargaro, Marc Marquez und Sieger Jorge Martin! Das Ergebnis des Rennens in Buriram änderte sich nachträglich.

Aleix Espargaro musste eine Zeitstrafe von drei Sekunden hinnehmen und wurde von Rang fünf auf den achten Platz zurückgereicht. Dadurch rückten Fabio Quartararo, Marc Marquez und Luca Marini um je einen Platz nach vorne. Marquez hatte den Mindestdruck allerdings auch unterschritten, doch kam er mit einer Verwarnung davon. Der Grund ist einfach: Espargaro hatte seine Verwarnung für eine Unterschreitung bereits in Indonesien erhalten. Beim zweiten Vergehen folgt dann die drei Sekunden-Strafe. Der Katalane war der erste Fahrer, der dieses Schicksal erlitt. Sollte es dem Aprilia-Piloten noch einmal passieren, dann geht der Schlüssel sogar weiter auf 6 bzw. 12 Sekunden.

Martin ahnte nichts: Drücke waren ok

Glück hatte somit auch Sieger Jorge Martin. Mit einer 3-Sekunden-Strafe wäre er hinter Francesco Bagnaia, Brad Binder und Marco Bezzecchi auf Rang vier zurückgefallen. Da sich der Pramac-Pilot in der bisherigen Saison aber in Sachen Reifendruck schadlos hielt, bekam auch er nur eine Verwarnung. Pol Espargaro wurde von den Stewards ebenfalls mit einer Verwarnung bedacht.

Damit ist aber auch klar: Beim nächsten Mal wäre Martin im Gegensatz zu Titelrivale Bagnaia fällig. Bedenklich ist dabei vor allem, dass sich der Spanier der Reifendruckunterschreitung nicht bewusst war. Er berichtete in der Pressekonferenz eher von hohen Drücken: "Bei mir war es ok. Als Brad Binder mich überholte, da das schoss der Reifendruck nach oben, aber ich konnte die Temperatur wieder kontrollieren und zurückschlagen." Zu diesem Zeitpunkt war er über seine Verwarnung noch nicht informiert worden. Die drohende Strafe beim nächsten Vergehen ist mit Sicherheit nicht hilfreich im Endspurt des WM-Kampfes.