Was für ein MotoGP-Krimi auf Phillip Island! Jorge Martin führt vom Start bis ins in die letzte Runde, bricht mit dem weichen Hinterreifen aber schließlich völlig ein und wird nur Fünfter. Johann Zarco gewinn sein erstes MotoGP-Rennen vor Francesco Bagnaia und Fabio Di Giannantonio.

Bagnaia baut somit seine WM-Führung gegenüber Martin auf 27 Punkte aus.

Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen von Phillip Island

26 Runden und drei Kurven lang führt Jorge Martin im Australien-Grand-Prix, doch im letzten Umlauf lässt ihn der weiche Hinterreifen völlig im Stich. Teamkollege Johann Zarco bremst ihn in Turn 4 aus und fährt den so lange ausgebliebenen Sieg souverän nach Hause.

MotoGP Phillip Island: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. Martin, 2. Binder, 3. Bagnaia, 4. A. Espargaro, 5. Zarco, 6. Di Giannantonio, 7. M. Marquez, 8. Miller, 9. Vinales, 10. Bezzecchi, 11. P. Espargaro, 12. Bastianini, 13. A. Marquez, 14. R. Fernandez, 15. Mir, 16. Quartararo, 17. A. Fernandez, 18. Marini, 19. Oliveira, 20. Morbidelli, 21. Nakagami, DNS Rins

Start: Die erste Startreihe behält ihre Positionen - Martin vor Binder und Bagnaia. Dahinter reihen sich Miller, Di Giannantonio und Aleix Espargaro ein.

1. Runde: Marc Marquez ist auf dem Vormarsch. Er ist an Aleix Espargaro vorbei und bereits Sechster.

Miller schnappt sich in Turn 10 Bagnaia für Rang drei.

2. Runde: Bagnaia kann auf dem Weg in Richtung Kurve eins kontern und holt sich P3 von Miller zurück. Wenig später muss Miller auch Di Giannantonio und Marc Marquez vorbeilassen.

3. Runde: Di Giannantonio ist an Bagnaia vorbei - P3 für den Gresini-Piloten!

Martin zieht mit dem weichen Hinterreifen das Tempo an der Spitze massiv an. Er liegt bereits eine Sekunde vor Binder, weitere 1,6 Sekunden dahinter Di Giannantonio.

5. Runde: Marc Marquez macht weiter Boden gut. Er hängt als Fünfter bereits am Hinterrad von Bagnaia.

6. Runde: Zarco und Marc Marquez werfen sich mehrere Überholmanöver um die Ohren, Zarco behält schließlich die Oberhand.

7. Runde: Martin schraubt seinen Vorsprung an der Spitze erstmals auf über zwei Sekunden.

11. Runde: Joan Mir ist nach einer Kollision mit Luca Marini gestürzt. Der Repsol-Honda-Pilot aus dem Rennen. Die Stewards bewerten die Aktion als Rennunfall.

13. Runde: Nächster Crash: Augusto Fernandez hat es erwischt.

Marc Marquez bricht mit dem weichen Hinterreifen völlig ein. Er ist bereits auf Rang neun zurückgefallen.

14. Runde: Martin hält das Tempo weiterhin hoch, mehr als drei Sekunden beträgt sein Vorsprung bereits.

19. Runde: Di Giannantonio geht vor Kurve eins an Binder vorbei und ist neuer Zweiter! 3,3 Sekunden liegt er hinter Leader Martin, acht Runden sind noch zu fahren.

20. Runde: Di Giannantonio gibt mächtig Gas! Er nimmt Martin in einer Runde vier Zehntelsekunden ab.

21. Runde: Di Giannantonio ist erneut fast vier Zehntel schneller als Martin und nimmt Binder, Bagnaia sowie Zarco mit.

22. Runde: Bagnaia verliert Rang vier an Zarco!

Martin kann sich mit dem weichen Hinterreifen etwas stabilisieren, seine Rundenzeit ist praktisch identisch mit der seiner Verfolger.

23. Runde: Binder ist wieder Zweiter! Er bremst Di Giannantonio in Turn 4 aus und macht sofort Boden auf Martin gut. 2,1 Sekunden beträgt die Lücke nur noch.

24. Runde: Binder ist erneut schneller - 1,7 Sekunden zwischen ihm und Martin.

25. Runde: Zarco kassiert Di Giannantonio und schnappt sich so den dritten Platz.

Martin ist jetzt in echten Problemen, Binder hat sich auf 1,2 Sekunden genähert. Zwei Runden noch!

26. Runde: Zarco schickt Binder in Turn 4 weit! Zarco nun Zweiter vor Bagnaia, Di Giannantonio und Binder.

Zarco verkleinert die Lücke zu Teamkollege Martin auf 0,4 Sekunden!

27. und letzte Runde: Zarco touchiert Martin! Der Franzose geht mit einem harten Manöver an seinem Teamkollegen vorbei, auch Bagnaia und Di Giannantonio schlüpfen durch.

Kurv vor dem Ziel geht auch Binder noch an Martin vorbei.

Ziel: Zarco siegt! Bagnaia holt Rang zwei, Di Giannantonio steht als Dritter erstmals auf dem Podium. Binder wird Vierter. Martin, der 26 Runden und drei Kurven lang geführt hat, muss sich mit Platz fünf begnügen. Bezzecchi wird Sechster vor Miller, Aleix Espargaro und Alex Marquez. Bastianini komplettiert die Top-Ten. Vinales wird Elfter, gefolgt von Marini und Oliveira. Quartararo und Marc Marquez holen die letzten Punkte.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium auf Phillip Island

Johann Zarco (Sieger, Pramac):
"Es ist ein gutes Gefühl. Es ist schwer zu glauben, aber dieses Rennen war sehr gut. Ich hatte einen guten Start, aber ich musste mich durchkämpfen. Dann war ich aber recht schnell. Hinter Pecco [Bagnaia] war ich sicher, dass wir den Anschluss zu den Jungs vor uns nicht verlieren würden. Martin fuhr komplett weg, also versuchte ich den Hinterreifen so gut wie möglich aufzusparen. Ich wusste, dass ich das normalerweise in den letzten Runden nutzen kann. Der Reifen bewegte sich, aber ich konnte zulegen und angreifen. Dann war es eine Überraschung zu sehen, dass Martin einbrach. Dann dachte ich mir: Es ist möglich!"

Francesco Bagnaia (Zweiter, Ducati):
"Ich sah, dass die Jungs vorne wohl etwas zu viel pushten. Ich war mit dabei, aber mein Hinterreifen drehte schon stark durch. Also versuchte ich mich das ganze Rennen über zurückzuhalten, denn ich wusste es war sehr sehr lang. Am Ende sah ich, dass wir Jorge Martin einholten. Johann war in der Endphase sehr stark, also versuchte ich nur, an im dranzubleiben. Als er Martin überholte, versuchte ich das auszunutzen. Das war perfekt, ich bin sehr glücklich."

Fabio di Giannantonio (Dritter, Gresini):
"Ich muss das erstmal sacken lassen. Ich habe 200% gegeben. Ich dachte mir, dass es ein gutes Rennen werden könnte, denn meine Pace war das ganze Wochenende gut. Aber diese Leistung habe ich ehrlicherweise nicht erwartet. Der Start war unglaublich. Das war der beste Start meines Lebens. Dann versuchte ich den Hinterreifen zu kontrollieren, aber das war nicht einfach. Und dann: Was für eine letzte Runde! Mit den Besten zu kämpfen ist unglaublich. Ich bin sehr sehr stolz!"