Für Jorge Martin lief am Sonntag in Indonesien lange Zeit alles nach Plan. Der Pramac-Pilot schoss am Start von P6 aus in Führung und schraubte den Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Maverick Vinales innerhalb von nur zwölf Runden auf mehr als drei Sekunden. Im 13. Umlauf unterlief Martin dann aber ein kleiner Fehler in Turn 10, für den er eine Kurve später einen hohen Preis bezahlte.

"Bis zu meinem Sturz war das Rennen perfekt", analysiert Martin. "Ich hatte einen super Start und habe dann versucht, meinen Vorsprung zu vergrößern. Als ich gesehen habe, dass ich schon 2,8 Sekunden vorne bin, war ich ziemlich überrascht und habe mir gedacht, dass ich es jetzt etwas ruhig angehen kann. Ich bin dann aber in Kurve zehn etwas weit gegangen und dabei etwas in den Schmutz gekommen. Als ich dann in Turn 11 eingebogen bin, habe ich ohne Vorwarnung das Vorderrad verloren, obwohl ich alles gleich gemacht habe wie in der Runde zuvor. Shit happens."

Die Strecke in Mandalika ist bekannt dafür, den Fahrern abseits der Ideallinie kaum Grip zu bieten. Der Kurs wird abseits des MotoGP-Events kaum genutzt, dementsprechend viel Schmutz sammelt sich auf dem Asphalt. Lediglich ein schmaler Streifen wird von den Piloten im Laufe des Rennwochenendes gesäubert. Kommen sie von diesem ab, sind Stürze kaum zu vermeiden. Am Sonntag crashte ein Drittel des MotoGP-Feldes - sieben von 21 gestarteten Fahrern.

Martins Rivalen staunten nach dem Rennen über die beeindruckende Pace, die er in der Startphase des Indonesien-Grand-Prix gezeigt hatte. Den Vorwurf, er habe es schlicht und ergreifend übertrieben, wollte er aber nicht gelten lassen: "Mein Gefühl war super. Ich habe in dieser Phase nicht sonderlich hart gebremst. Mein Vorsprung lag bei drei Sekunden. Die harte Arbeit hatte ich also bereits hinter mehr. Es ging nur noch darum, das Rennen fertig zu fahren. Wenn du so weit in Führung liegst, ist es aber nicht einfach, die Konzentration zu behalten. Ich habe 14 Rennen lang keinen Fehler gemacht. Früher oder später musste etwas passieren. Heute war es jetzt eben so weit."

Jorge Martin bejubelt den Sieg im MotoGP-Sprint in Indonesien
Am Samstag jubelte Martin noch über Sprintsieg und WM-Führung, Foto: LAT Images

In der Weltmeisterschaft verliert Martin damit die erst am Samstag erstmals errungene Führung wieder an Francesco Bagnaia. Aus sieben Punkten Vorsprung werden 18 Zähler Rückstand. Große Sorgen bereit das dem Spanier aber nicht. "Ich war hier sehr schnell und habe das Wochenende dominiert. Ich bin mir sicher, dass mir das bei einigen weiteren Grands Prix gelingen wird", so Martin. Fünf Grands Prix stehen in der MotoGP-Saison 2023 noch auf dem Programm: Australien, Thailand, Malaysia, Katar und Valencia.