Dass Pedro Acosta ab 2024, dann vermutlich als Moto2-Weltmeister, für GASGAS in der MotoGP fahren wird, gilt seit Monaten als so gut wie gesetzt. Nur eine Bestätigung dessen will KTM seinem Supertalent einfach nicht geben. Auch am Freitag in Motegi vertröstete KTM-Teamchef Francesco Guidotti auf einen späteren Termin. Eigentlich wird von einem Zweikampf zwischen Pol Espargaro und Augusto Fernandez für den Platz neben Acosta beim KTM-Satellitenteam ausgegangen, doch auch Acosta selbst wird langsam ungeduldig.

Der junge Spanier fürchtet, dass er ein weiteres Jahr in der Moto2 platziert werden könnte, wie er im Interview auf MotoGP.com verriet: "Ich muss warten, um zu wissen, wo ich fahren werde. Es hängt gerade alles in der Luft, es gibt keinerlei Neuigkeiten. Vielleicht bleibe ich ein weiteres Jahr in der Moto2, ich weiß es nicht." Auch wenn er bestreitet, dass er nur die MotoGP akzeptieren würde, so positioniert sich der WM-Führende der Moto2 klar: "Es gab immer zwei Optionen, aber mir gefällt die Idee, ein weiteres Jahr in der Moto2 zu bleiben, nicht wirklich. Ich möchte den Sprung in die MotoGP, das wäre jetzt der richtige Schritt."

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Einen Streik oder ähnliches hat KTM aber nicht zu befürchten, Acosta will sich definitiv professionell verhalten: "Wenn es [der MotoGP-Aufstieg, Anm. d. Red.] nicht geht, dann kann ich nichts machen. Ich werde meinen Job, so gut ich es kann, machen." Dennoch ist dem 19-Jährigen anzumerken, dass er von seiner ungeklärten Zukunft immer genervter ist. Sein Kommentar, ob er sich bei KTM danach erkundige, ließ tief blicken: "Momentan weiß ich nichts und ich ziehe es vor, schon gar nicht mehr zu fragen."

Noch eigenartiger wird die Situation dadurch, dass sein aktueller Rennstall in der Moto2 bereits zwei Fahrer für 2024 hat. Das Ajo-Team wird mit Celestino Vietti und Deniz Öncü an den Start gehen. Auch darauf reagierte Acosta sichtlich angefressen: "Ich weiß [dass Ajo bereits zwei Fahrer hat, Anm. d. Red.], da gibt es eigentlich nichts mehr dazu zu sagen." So unverständlich die Situation für das größte Talent in den Nachwuchsserien ist, so kann er nicht mehr viel machen als auf KTM zu warten. Ein anderer Platz in der MotoGP scheint sich nicht mehr für ihn aufzutun. Daher akzeptiert er zähneknirschend die Unklarheit zu seiner Zukunft: "Vielleicht erfahren wir es in Valencia, wir wissen es nicht. Mit Sicherheit vor dem Ende der Saison, es heißt jetzt abwarten."