Ziemlich überraschend wagte LCR-Honda-Pilot Alex Rins beim Japan-GP in Motegi sein MotoGP-Comeback nach knapp dreieinhalb Monaten Verletzungspause. Schon nach dem Trainingsfreitag findet dieses aber wieder ein Ende: Die Schmerzen beim Spanier sind noch zu groß. Stefan Bradl, der in Japan ohnehin als Ersatzmann vorgesehen war, übernimmt am Samstag bei LCR.
Schon am Donnerstag hatte Rins erklärt, von einem schwierigen Wochenende auszugehen und sich die Option für einen Rückzug offengehalten, sollten ihm die Schmerzen im rechten Bein zu große Probleme bereiten. Genau dieser Fall traf nun ein, er wurde von den MotoGP-Ärzten als 'unfit' erklärt. In FP1 hatte der LCR-Pilot noch 16 Runden gedreht und bewegte sich damit auf Augenhöhe mit dem restlichen Feld, lag zeitlich mit 2,395 Sekunden aber schon deutlich zurück.
In der Nachmittagssession war Rins dann kaum noch auf der Strecke zu sehen. Zu Beginn des 60-minütigen Trainings absolvierte er noch vier Runden am Stück, im weiteren Verlauf kamen aber nur noch zwei weitere hinzu. Mit 3,747 Sekunden Rückstand belegte der Spanier erneut abgeschlagen den 21. und letzten Platz im Klassement.
Nächster Renneinsatz: Stefan Bradl übernimmt bei LCR
Keine halbe Stunde nach dem Ende des Nachmittagstrainings verkündete LCR dann das vorzeitige Ende des Comeback-Versuchs von Rins. Damit bleibt das zweite Bike des Rennstalls neben Lokalmatador Takaaki Nakagami am restlichen Wochenende aber nicht unbesetzt, denn Honda-Testfahrer Stefan Bradl übernimmt ab Samstag. Der Deutsche war beim Japan-GP ohnehin als Ersatz für Rins eingeplant und befindet sich bereits vor Ort.
Somit kommt Bradl bereits zu seinem sechsten Renneinsatz in diesem Jahr und dem dritten in Folge. In Misano war der Deutsche mit einer Wildcard für HRC am Start, vergangene Woche ersetzte er Rins im LCR-Team schon einmal. Aufgrund des fehlenden Trainingsfreitags erwartet Bradl in Japan aber sicherlich sein bislang schwerstes MotoGP-Wochenende. Ihm bleibt am Samstagmorgen einzig das 30-minütige FP2, ehe es in Qualifying und Sprint geht.
Rins plant nächsten Comeback-Versuch beim Indonesien-GP
"Das ist Teil meines Genesungsprozesses, hier getestet zu haben und nicht weitermachen zu können. Das war im Rahmen der Möglichkeiten", berichtete Rins am Freitag bei den spanischen Kollegen von 'AS'. Bereits am Dienstag sei ihm von seiner Ärztin gesagt geworden, dass er in Motegi zwar fahren könne, aber unbedingt aufhören müsse, sobald er Schmerzen empfinde: "Der Bruch ist noch nicht vollständig verheilt, sonst könnten wir die Platten und Schrauben gefährden."
Bereits in FP1 habe Rins starke Schmerzen gespürt, wollte in der Nachmittagssession aber unbedingt nochmal eine zweite Ausfahrt wagen: "Wir haben nach FP1 mit Eis gearbeitet, um in FP2 [Training, Anm.] fahren zu können und diese Schmerzen zu bestätigen. Ich habe dann aufgehört, weil der Schmerz groß war. Das tut weh." Besonders die zahlreichen Rechtskurven und harten Bremszonen des Mobility Resort Motegi machten dem LCR-Piloten zu schaffen: "Da habe ich die stärksten Schmerzen gespürt."
Beim bevorstehenden Indonesien-GP in zwei Wochen (13.-15.10) will Rins einen neuen Comeback-Versuch wagen. "Ich habe heute eine große Veränderung zu vor einem Monat [letzter Test auf einem Straßenmotorrad, Anm.] gespürt. Wir werden es im nächsten Rennen erneut versuchen. Wir werden sehen, wie ich mich dann fühle und die Heilung verläuft", lässt er wissen.
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