Hondas MotoGP-Saison 2023 ist ein einziges Desaster. Aktuell liegt der stolze japanische Hersteller auf dem letzten Rang der Konstrukteurswertung - mit gerade einmal 123 Punkten aus den ersten 13 Rennwochenenden des Jahres. Die Repsol-Werkstruppe liegt auf dem letzten Platz der Teamwertung, in der Fahrerweltmeisterschaft ist Alex Rins als 15. bestklassierter HRC-Pilot.
Veränderungen in Hondas MotoGP-Projekt sind dringend notwendig. Das hat nun auch der größte Motorradbauer der Welt selbst eingesehen. Shinichi Kokubu wurde von seinen Aufgaben als General Manager der Technology Development Division entbunden. In dieser Funktion war Kokubu der führende Mann, was die technische Ausrichtung von Hondas MotoGP-Engagement angeht. Kokubu war bereits vergangene Woche in Indien nicht mehr an der Rennstrecke zu sehen.
Sein Nachfolger wird aller Voraussicht nach Tetsuhiro Kuwata sein. Er bekleidet seit 2016 das Amt des General Manager für die Race Operations Management Division. Eine Rolle die, wie der Job-Titel bereits verrät, eher administrative als technische Aufgaben umfasst.
Mit Shinichi Kokubu entlässt Honda einen seiner längstdienenden Mitarbeiter im aus seiner Motorsportabteilung. Er war 1986 zur Honda Racing Corporation gestoßen. Von 1996 bis 2001 war er verantwortlich für den Rahmen der NSR500, 2002 stieg er zum Projektleiter für Hondas 500ccm-Rennen auf. Er leitete die Chassis-Entwicklung von Hondas erstem MotoGP-Bike, der RC211V und wurde 2008 erneut zum Projektleiter in der Königsklasse. 2010 wurde er zum technischen Direktor ernannt.
Kokubus Entlassung ist die zweite hochkarätige in der HRC-Führungsebene innerhalb eines Jahres. Im September 2022 musste mit Takeo Yokoyama ein weiterer Entscheidungsträger in der technischen Ausrichtung des Projekts seinen Hut nehmen. Er wurde im Winter durch Ken Kawauchi ersetzt, der von Suzuki kam.
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