Seit dem Italien-Grand-Prix Mitte Mai war Honda an jedem einzelnen MotoGP-Rennwochenende schwächster Hersteller. In diesen fünf Events holten die stolzen Japaner gerade einmal 20 Punkte. Auch im Österreich-Grand-Prix am vergangenen Wochenende konnte mit Marc Marquez nur ein HRC-Fahrer anschreiben. Vier Punkte für den zwölften Platz im Hauptrennen waren die gesamte Ausbeute.

Eine ernüchternde Bilanz für einen Grand Prix, zu dem Honda seine Werksfahrer mit einem umfangreichen Aerodynamik-Update ausgerüstet hatte. Das brachte zwar einzelne Verbesserungen, verringerte etwa die Tendenz zu Wheelys am Kurvenausgang, verstärkte aber auch gewisse Schwächen.

Für Joan Mir endete der Österreich-GP im Kiesbett, Foto: LAT Images
Für Joan Mir endete der Österreich-GP im Kiesbett, Foto: LAT Images

Der RC213V mangelt es seit mittlerweile längerer Zeit an Grip am Hinterrad. Die Folge ist zu viel Wheelspin, was die Beschleunigung hemmt und auch zu extremem Reifenverschleiß führt. Das neue Aerodynamikpaket, das mehr Downforce bietet, verkompliziert die Lage diesbezüglich nun zusätzlich. "Einfach gesagt muss das Motorrad mehr Luft vor sich herschieben, also dreht das Hinterrad leichter durch", erklärt Marc Marquez.

Der Red Bull Ring mit seinen vielen engen Kurven, auf denen lange Geraden folgen, war somit natürlich Gift für die Honda RC213V. Mut macht aber auch der Blick nach vorne nicht, wie Joan Mir am Sonntag nach seinem Sturz im Österreich-GP verriet: "Spielberg war sicher nicht die schlechteste Strecke für uns. Hier kannst du als Fahrer zumindest auf der Bremse etwas gutmachen. Jetzt geht es aber nach Barcelona, wo der Grip das Allerwichtigste ist. Da kann ich uns nur 'Viel Glück' wünschen."

Schon im Vorjahr war Honda in Barcelona chancenlos, Foto: LAT Images
Schon im Vorjahr war Honda in Barcelona chancenlos, Foto: LAT Images

Wie Mir erklärt, bleibt ihm und seinen Honda-Kollegen aktuell nichts anderes über, als sich auch mit schwächeren Resultaten abzufinden: "Im Sprint von Spielberg war für uns kaum mehr möglich und im Rennen ging auch nicht mehr als das, was Marc geschafft hat. Das ist eben, wo wir realistisch gesehen aktuell stehen. Wir können uns nur darauf konzentrieren, Honda so viele Informationen wie möglich zu liefern."