Katalonien ist ein Motorrad-Mekka. Ein Großteil der spanischen MotoGP-Fahrer kommt aus der Region, weshalb Stars wie Marc Marquez, Maverick Vinales oder die Espargaro-Brüder am Circuit de Catalunya in Barcelona stets größeren Fanzuspruch erfahren als auf jeder anderen Strecke.

Die Strecke

Im Jahr 1991 wurde der Kurs vor den Toren der Stadt erbaut, um eine neue Strecke für die Formel 1 zu schaffen. Die meisten Fahrer kennen die 4,727 Kilometer lange Strecke wie ihre Westentasche. Zum einen ist der Kurs schon seit Jahren fester Bestandteil des WM-Kalenders, zum anderen wurden hier schon zahlreiche Tests absolviert und viele Fahrer traten bereits in jungen Jahren in Nachwuchsserien auf dieser Strecke an. Der Kurs wird im Uhrzeigersinn befahren, ist 14 Meter breit und hat acht Rechts- und fünf Linkskurven. Die längste Gerade ist die Zielgerade, sie misst 1.047 Meter. Bei den Fans beliebt ist besonders die Stadion-Sektion, die die Kurven zehn bis dreizehn umfasst. Von den umliegenden Hügeln haben die Zuschauer einen perfekten Blick über mehrere Kurven und können ihren Helden ganz nahe sein.

Nach dem tragischen Unfall Luis Saloms auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya wich die Motorrad-WM 2017 auf das Formel-1-Layout mit Schikane im letzten Sektor aus. Nach einer Erweiterung der Auslaufzonen konnte man aber wieder auf die schnellere Variante zurückkehren. 2021 wurde auch erstmals die nun flüssigere Kurve zehn befahren.

Die Statistik

Im Jahr 1992 wurde auf der Rennstrecke vor den Toren Barcelonas zum ersten Mal ein Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen. Wayne Rainey gewann das als "Großer Preis von Europa" ausgerufene Rennen auf Yamaha. Seit 1996 heißt das Rennen "Großer Preis von Katalonien". Der Circuit de Catalunya steht dank seines abwechslungsreichen Layouts im Ruf, spannende Rennen hervorzubringen. Die Fans erinnern sich noch gerne zurück an 2009, als Valentino Rossi seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo erst in der letzten Kurve der letzten Runde schlagen konnte. Auch Ducati hat schöne Erinnerungen an den spanischen Kurs. Im Jahr 2003 holte Loris Capirossi für die Roten in Barcelona den ersten MotoGP-Sieg.

Rekordsieger auf der katalanischen Strecke ist Valentino Rossi, der das Rennen zwischen 2001 und 2009 insgesamt sechs Mal gewann und 2016 sogar noch nachlegen konnte. Jorge Lorenzo folgt in der Bestenliste als erfolgreichster Spanier mit fünf Erfolgen. Den Pole-Rekord hält seit 2018 ebenfalls Lorenzo, den Runden-Rekord musste er 2021 an Johann Zarco abgeben. Den Topspeed-Rekord knackte im selben Jahr Jack Miller, der mit 355,2 km/h geblitzt wurde.

MotoGP-Rekorde Barcelona

KategorieRekord und Fahrer
Rekordsieger: Valentino Rossi (7)
Rundenrekord: 1:39.939 (Johann Zarco 2021)
Quali-Rekord: 1:38.680 (Jorge Lorenzo 2018)
Top-Speed: 355,2 km/h (Jack Miller 2021)