Gleich sieben Fahrer waren am Samstag in die Startkollision des MotoGP-Sprints von Spielberg involviert. Mehr als drei Stunden brauchten die Stewards, um eine Entscheidung bezüglich dieser Situation zu treffen. Schlussendlich erwischte es Jorge Martin, der für das sonntägliche Rennen mit einer Longlap-Penalty bestraft wurde.
Eine Strafe, die er auch einen Tag später noch nicht akzeptieren wollte. "Ich habe mir die Szene sehr oft angesehen und auch mit vielen Ex-Piloten wie Randy Mamola oder Journalisten gesprochen. Wenn man die Szene genau analysiert, versteht man, dass es nicht mein Fehler war", ist Martin überzeugt. "Da sind viele Faktoren zusammengekommen. Im Hauptrennen gab es ein aggressiveres Manöver eines anderen Fahrers und nichts ist passiert. Ich hatte einfach Pech."
Was Martin besonders ärgerte, war die Tatsache, dass die Strafe nicht während des MotoGP-Sprints ausgesprochen wurde und die Longlap-Penalty so sein Rennen am Sonntag beeinträchtigte. "Dass die Strafe für das Sonntagsrennen gilt, wenn die Stewards nicht rechtzeitig eine Entscheidung treffen können, ist wirklich ärgerlich, weil dieses Rennen natürlich wichtiger ist. Vor allem wenn du um die Weltmeisterschaft kämpfst und dir so deine Chancen genommen werden", schimpfte Martin.
Damit nicht genug. Der Pramac-Pilot wirft den MotoGP-Stewards regelrechte Willkür vor: "Sie haben mir ihre Entscheidung nicht erklärt. Ich glaube, dass sie einfach irgendeinen Fahrer für die Situation bestrafen mussten und da haben sie eben die einfachste Option gewählt."
Von Startplatz zwölf aus und mit einer Longlap-Penalty im Gepäck wurde der Österreich-Grand-Prix für Martin zu einer schwierigen Aufgabe, die er am Ende mit Platz sieben meisterte. "Ich glaube, das war heute das bestmögliche Resultat", stellte er fest. "Ich hatte einen großartigen Start, war dann Siebter und mitten im Kampf um das Podium. Durch die Longlap-Penalty bin ich auf P14 zurückgefallen. Dann musste ich all diese Fahrer wieder überholen, wobei ich den Hinterreifen etwas überbeansprucht habe. Schade, denn meine Pace hätte auf jeden Fall für Platz zwei gereicht. Ich war der einzige Fahrer, der Pecco (Rennsieger Bagnaia, Anm.) unter Druck setzen hätte können.
Daraus wurde aber nichts und so baute Bagnaia seine WM-Führung weiter aus. 62 Punkte liegt Martin als erster Verfolger nun zurück. Vor den jüngsten drei Rennwochenenden waren es nur 16 gewesen. "Wir haben es jetzt drei Wochenenden in Folge nicht am Sonntag auf das Podium geschafft. Wir müssen unser Qualifying in den Griff bekommen. Das ist der Schlüssel für den Kampf um den WM-Titel. Wenn uns das nicht gelingt, werden wir um Platz zwei kämpfen müssen", findet Martin deutliche Worte.
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