Lukas Tulovic feierte 2023 seine Rückkehr in die Moto2-WM nach drei Jahren Pause. Der amtierende Europameister ging mit hohen Erwartungen in seine zweite volle WM-Saison. Diese konnte er in der ersten Saisonhälfte aber nur selten erfüllen. Vor dem Österreich-GP konnte er nur zwei Mal anschreiben, als 15. in Jerez und 11. in Le Mans.

Am vergangenen Wochenende gelang Tulovic in Spielberg aber ein kleiner Befreiungsschlag. Er holte mit Platz zehn sein bislang bestes WM-Ergebnis. "Nach dem vielleicht schlechtesten Freitag der Saison ist das ein sehr versöhnliches Ende", sagte Tulovic am Sonntag im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit, die wir geleistet haben. Wir haben uns im Qualifying eine gute Ausgangsposition geschaffen. Das Rennen war dann ein Überlebenskampf, in dem alle Fahrer am Limit waren." Insgesamt acht Stürze gab es im Österreich-GP der mittleren Klasse.

Durch seinen zehnten Platz in Spielberg liegt Tulovic nun in der Weltmeisterschaft nur noch einen Punkt hinter Teamkollege Darryn Binder. Wichtig für den Deutschen, der um seine Zukunft in der Moto2-Klasse kämpft. Denn wie im Fahrerlager zu hören ist, sieht sich sein Intact-GP-Team für 2024 nach Alternativen um, sollten sich die Ergebnisse der aktuellen Piloten nicht bessern. Der Rennstall geht ja unter dem Husqvarna-Banner und somit als Teil der Pierer Mobility Group an den Start. Dort will man Erfolge sehen.

Einige aktuelle Moto2-Fahrer sollen daher auf der Wunschliste des Rennstalls stehen, der aber auch im eigenen Projekt vielversprechende Piloten vorweisen kann. Ayumu Sasaki ist in der Moto3 erster Verfolger von WM-Leader Daniel Holgado und wäre nach sieben Saisons in der kleinsten Klasse definitiv bereit für einen Aufstieg in die Moto2. Auch der Australier Senna Agius liefert für das Intact-Juniorenteam in der Europameisterschaft starke Leistungen ab und führt die Gesamtwertung an.

Tulovic weiß um den Ernst der Lage: "Am Rennwochenende selbst mache ich mir darüber keine Gedanken, aber wir befinden uns jetzt definitiv in der heißen Phase. Im Motorsport wirst du immer an deinem letzten Ergebnis gemessen. Deshalb muss ich jetzt schauen, dass ich aus jeder Runde, jeder Session und jedem Rennwochenende das Maximum heraushole. Dann liegt die Entscheidung nicht in meiner Hand."