In der Startphase des MotoGP-Sprints von Mugello hatte sich Brad Binder von Startplatz elf aus auf Rang acht positioniert. Mit dem Wissen um seine stets hervorragende Renn-Pace schien sich ein weiteres Spitzenergebnis anzubahnen. Dann folgte aber die Nachricht der MotoGP-Stewards, dass Binder für eine Kollision mit Alex Marquez in der ersten Kurve des Rennens eine Longlap-Penalty verbüßen muss.

Binder wollte in Turn 1 auf der Innenseite am Spanier vorbeigehen, wobei es zum Kontakt kam und Marquez stürzte. Binder hatte die Kollision gar nicht richtig mitbekommen: "Als ich die Longlap-Penalty angezeigt bekommen habe, dachte ich es geht um ein Track-Limit-Vergehen. Erst nach dem Rennen hat mir das Team erklärt, dass Alex gestürzt ist. Ich habe zwar einen leichten Stoß gespürt, aber mein Blick war nach rechts gerichtet, so wie es an dieser Stelle auch sein soll."

Dementsprechend wenig Verständnis für seine Strafe zeigte Binder. "Wo soll ich denn hin? Ich glaube, dass die Stewards diese Entscheidung etwas überstürzt haben. Das ist wirklich schade, denn sie haben mir heute die Chance auf ein gutes Resultat geraubt. Das Bike hat sehr gut funktioniert und in den letzten Runden hatte ich die Pace der Spitzengruppe", hadert der KTM-Pilot.

Teamkollege Jack Miller rückte zur Verteidigung Binders aus: "Marquez ist weit gegangen und Brad hat seine Linie gehalten. Marquez hat dann versucht, sich einfach wieder einzureihen als ob da niemand wäre. Dann ist er in Brad gekracht und Brad bekommt dafür eine Strafe. Das ist doch vollkommen sinnlos."

Binder fühlt sich um ein gutes Ergebnis gebracht, Foto: LAT Images
Binder fühlt sich um ein gutes Ergebnis gebracht, Foto: LAT Images

Völlig anders sieht der Leidtragende Alex Marquez die Kollision: "Ich bin nicht weit gegangen. In dieser Kurve gibt es einfach mehrere unterschiedliche Linien. Brad dürfte die Kurve auch etwas verpasste haben und so hat er mich berührt. Ich habe nicht damit gerechnet und bin einfach gestürzt." Von Motorsport-Magazin.com auf die Einschätzung Jack Millers angesprochen, reagierte Marquez verärgert. "Ich glaube, dass das Gegenteil der Fall war. Er sollte sich die TV-Bilder ansehen, bevor er darüber redet. So mache ich das."