Nach seinem schrecklichen Unfall im 2. Training des Großen Preises von Portugal mehren sich die positiven Nachrichten um Pol Espargaro. Zunächst verkündete GasGas-Teamchef Herve Poncharal noch in Portimao, dass sein Schützling wieder vollständig gesund und MotoGP fahren können werde. Am Donnerstag ließ dann Aleix Espargaro wissen, dass sein jüngerer Bruder auf dem Weg der Besserung sei. Nun gibt es die nächste erfreuliche News: Der GasGas-Pilot wurde aus der Intensivstation entlassen.

Dies teilte Teamchef Poncharal am Freitag während des 1. Trainings in Argentinien im MotoGP.com-Livestream mit. "Er wurde in einen normalen Raum verlegt und muss nicht mehr intensiv behandelt werden", berichtete der Franzose, der außerdem verriet, dass Espargaro bereits wieder erste Schritte absolvieren konnte. Seit Montag befindet sich der 31-jährige Katalane im Dexeus-Krankenhaus in Barcelona nahe seiner Heimat. Zuvor war er zwei Tage lang in Portugal behandelt worden.

Des Weiteren berichtete Poncharal von einer liebevollen, hochmotivierten Nachricht, die Espargaro an das gesamte KTM- und GasGas-Lager geschickt habe. "Ich werde alles dafür tun, um so schnell wie möglich wieder zurück zu sein", soll der Moto2-Vizeweltmeister von 2012 gesagt haben. "Es wird sicher einige Zeit dauern [bis er zurückkommt, Anm.], viele Rennen, aber ich glaube, dass er die Ärzte überraschen und schneller als gedacht wieder hier sein wird", meint Poncharal.

Pol Espargaro: Korsett-Pflicht und Nahrungszunahme durch Trinkhalm

Espargaro hatte sich bei seinem Crash vier gebrochene Rückenwirbel, einen gebrochenen Unterkiefer und eine schwere Lungenquetschung zugezogen. "Der Kieferbruch ist fies", meint Poncharal. "Das ist sehr schmerzhaft und musste operiert werden. Er kann momentan nicht sprechen und muss mit einem Trinkhalm gefüttert werden. Aber das ist nichts Ernsthaftes. Da muss er einfach durch, das wird nicht allzu lange so bleiben."

Die deutlich größere Hürde auf dem Weg zum MotoGP-Comeback stellt ohnehin der Wirbelbruch dar. "Sein Rücken ist das Hauptproblem", weiß Poncharal, der daraufhin nochmal versicherte, dass sich sein Schützling in Zukunft wieder ganz normal bewegen können werden. Gleiches gelte für Laufen, Rennen und Motorrad fahren. "Die Wirbel brauchen aber einfach Zeit, um zu heilen. Er trägt momentan ein Korsett und kann sich nicht bewegen. Das wird dauern, das ist der schlimmste Teil der Verletzung."

Auf absehbare Zeit wird Espargaro im GasGas Factory Racing Tech3 Team deshalb von KTM-Testfahrer Jonas Folger ersetzt. Der Deutsche feiert in zwei Wochen in den USA sein MotoGP-Comeback nach knapp fünfeinhalb Jahren Abstinenz. "Pol hat sich sehr für ihn gefreut", verriet Poncharal. "Er mag ihn sehr und glaubt, dass dies die beste Lösung ist."