Jede Menge Test-Action am Dienstag in Valencia: Neue MotoGP-Bikes, Fahrerwechsel und mit dem RNF Aprilia Team sogar ein neu zusammengestellter Rennstall. Wir liefern euch alle wichtigen Informationen vom Circuit Ricardo Tormo.

Das Ergebnis: Die Bestzeit am Dienstag ging an Luca Marini in 1:30.032 Minuten. Dahinter landeten Maverick Vinales und Marco Bezzecchi. Miguel Oliveira sorgte an seinem ersten Tag als Aprilia-Pilot mit P4 für eine faustdicke Überraschung. Aleix Espargaro wurde Fünfter, Brad Binder war als Siebter bester KTM-Pilot. Fabio Quartararo war mit 92 Runden fleißigster Mann des Tages und landete auf Rang neun, direkt vor Neo-Ducati-Werkspilot Enea Bastianini.

Weltmeister Francesco Bagnaia wurde Zwölfter, gefolgt von Marc Marquez. Alex Marquez belegte beim Ducati-Debüt P15, Pol Espargaro bei der Rückkehr auf die GasGas-gebrandete KTM P16, Jack Miller bei seiner Premiere für die Österreicher P17. Joan Mir trat erstmals auf der Honda an und wurde 18., zwei Ränge vor Ex-Suzuki-Kollege und nun LCR-Pilot Alex Rins. Rookie Augusto Fernandez belegte Platz 22, einen Rang hinter Namensvetter und Neo-RNF-Pilot Raul Fernandez.

Stürze, Defekte & Zwischenfälle: Nach rund drei Stunden sorgte Marco Bezzecchi für die erste Gelbe Flagge der Session. Er rollte in Sektor eins mit seiner Ducati aus - ein technischer Defekt.

Brad Binder und Jack Miller hatten Probleme mit ihren KTMs. Innerhalb weniger Minuten kamen beide Fahrer an die Box, nachdem es zu Rauchentwicklung an den Hinterrädern gekommen war. Im Fall von Miller war sogar zu sehen, dass die Verkleidung am Heck beschädigt wurden. Die Reifen schienen in Berührung mit den Karbonteilen gekommen zu sein.

Enea Bastianini stürzte eine Stunde vor Ende der Session als erster Fahrer überhaupt am MotoGP-Testtag. Er rutschte in Turn 6 weg und musste seine Ducati an der Unfallstelle abstellen.

Die Technik: Honda brachte für Superstar gleich drei Motorräder zum Valencia-Test. Eine 2022er-Maschine und zwei 2023er-Prototypen, die Testfahrer Stefan Bradl vergangene Woche drei Tage lang in Jerez vorbereitet hatte. Die neue Honda unterscheidet sich optisch durch eine neu gestaltete Heckpartie und einen veränderten Rahmen.

Honda stellte Marc Marquez drei Bikes zur Verfügung, Foto: LAT Images
Honda stellte Marc Marquez drei Bikes zur Verfügung, Foto: LAT Images

Auch Vizeweltmeister Fabio Quartararo und Teamkollege Franco Morbidelli hatten je zwei neue und eine 2022er-Maschine zur Verfügung. Als wichtigste Testthemen nannte Teammanager Massimo Meregalli den neuen Motor, ein neues Chassis und einige unterschiedliche Aerodynamiklösungen, die Testfahrer Cal Crutchlow bereits evaluiert hat.

Ducati testete eine Verkleidung, die im unteren Bereich massiv an die Aprilia RS-GP erinnert. Die stark ausgebuchtete Verkleidung soll mehr Stabilität und besseres Turning in schnellen Kurven bringen. Ansonsten waren im Ducati-Lager kaum Updates zu sehen. Technikguru Gigi Dall'Igna ist ja bekannt dafür, Neuerungen immer erst möglichst kurz vor dem Saisonstart zu bringen, um der Konkurrenz etwaige Kopien zu erschweren.

Gut zu erkennen: Das neue Verkleidungsteil in eigener Lackierung, Foto: LAT Images
Gut zu erkennen: Das neue Verkleidungsteil in eigener Lackierung, Foto: LAT Images

Aprilia selbst konzentrierte sich auf Arbeiten am Rahmen. Mit der Motorenentwicklung will man sich noch etwas mehr Zeit geben, erklärte Aprilia-Racing-CEO Massimo Rivola. Erstmals seit dem MotoGP-Einstieg 2015 profitiert der Hersteller aus Noale ja 2023 nicht mehr von Concessions, darf den Motor also im Lauf der Saison nicht mehr weiterentwickeln.

KTM arbeitete weiter am neuen Chassis, mit dem Brad Binder am vergangenen Wochenende in Valencia bereits den zweiten Platz einfahren konnte.

Das Wetter: Der Testtag in Valencia begann mit einem relativ kühlen Morgen. Im Laufe des Tages stieg die Außentemperatur aber auf 25 Grad, was den Fahrern ideale Bedingungen für sinnvolle Testarbeit bescherte. Nur einige wenige Wolken zogen über den Circuit Ricardo Tormo.