Vor einem Jahr beendete Valentino Rossi in Valencia seine ebenso lange wie erfolgreiche Karriere in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Seither besuchte er das MotoGP-Paddock nur zwei Mal. Beim Europaauftakt in Portimao war er erstmals als Zuschauer mit von der Partie. Auch beim Italien-Grand-Prix in Mugello schaute Rossi vorbei, als die Startnummer 46 zu seinen Ehren für die Zukunft gesperrt wurde.
Ansonsten war Rossi anderweitig beschäftigt. Er bestritt seine erste volle Saison im Automobilbereich. Rossi ging in der GT World Challenge für das WRT-Team in einem Audi R8 an den Start. Nach zehn Rennwochenenden landete der Neueinsteiger auf dem 21. Platz der Fahrermeisterschaft. Bestes Saisonergebnis war ein fünfter Rang, den Rossi mit seinen Teamkollegen Frederic Vervisch und Nico Müller in Le Castellet eroberte. Neben seinen Rennsportaktivitäten bekleidete Rossi auch die Vaterrolle für Tochter Giulietta, die Anfang März zur Welt kam.
Zum Saisonfinale in Valencia kehrt Rossi nun aber ins MotoGP-Paddock zurück. Kein Wunder, könnte der 6. November doch auch für ihn zu einem historischen Tag werden. Francesco Bagnaia kann sich an diesem Rennsonntag zum MotoGP-Weltmeister krönen. Es wäre der erste Gesamtsieg in der Königsklasse für einen Mann aus Rossis VR46-Akademie.
Bagnaia war einer der ersten Schützlinge in der Nachwuchsschmiede von 'Il Dottore'. "Ich weiß noch, dass ich Uccio (Rossis Freund und Academy-Verantwortlicher Alessio Salucci, Anm.) erstmals 2013 in Brünn getroffen habe. Er hat mir gesagt, ich solle mehr lachen, weil ich immer so wütend gewirkt habe", erinnert sich Bagnaia. "Mein Vater hatte dann auf Phillip Island ein Meeting mit Uccio. Da haben wir von der Academy erfahren. Das war die erste richtige Annäherung."
Im Folgejahr stieg VR46 schließlich mit einem eigenen Team in die Moto3 ein. Neben Romano Fenati erhielt Bagnaia den zweiten Platz. Der Rest ist Geschichte: 2018 wurde Bagnaia für VR46 Moto2-Weltmeister, 2022 steht er vor dem ganz großen Triumph.
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