Alex Marquez und Jack Miller zeigten beim Grand Prix von Australien eine starke Vorstellung. Sie starteten ausgezeichnet und kämpften sich aus der dritten bzw. vierten Reihe schnell bis in die Spitzengruppe nach vorne. Beide Piloten lagen auf Kurs für den Topresultat, ehe ihr Rennen in Runde neun jäh endete.

Marquez hatte sich in Turn 4 verbremst und die Kontrolle über seine Honda RC213V verloren. Er krachte mit hoher Geschwindigkeit in Miller, beide gingen zu Boden - ausgerechnet in der Kurve, die tags zuvor noch nach dem australischen Ducati-Piloten benannt worden war. Miller blieb ob der Härte des Aufpralls erstmal liegen, Marquez erkundete sich sofort nach dessen Wohlbefinden.

"Ich wollte eigentlich Bezzecchi angreifen, doch dann wurde ich plötzlich torpediert. Ich konnte nichts machen. In der einen Sekunde habe ich noch Bezzecchi's Hinterrad gesehen, in der nächsten dann Sternchen", beschreibt Miller. "Ich wurde ordentlich durchgerüttelt, aber inzwischen geht es mir wieder gut. Ich habe nur ein paar Prellungen."

Marquez nahm den Crash nach Rennende auf seine Kappe. "Es tut mir wirklich leid für Jack. Ich verstehe, dass er sauer war, er hat jeden Grund dazu. Ich habe einen Fehler gemacht. Mein Heck hat blockiert, woraufhin ich die Bremse etwas öffnen musste. Dadurch kam ich mit zu viel Speed an", erklärt er. "Jeder kann Fehler machen, aber das soll keine Ausrede sein. Das war heute etwas zu viel."

Miller zeigt Verständnis: Jeder kann Fehler machen

Noch während des Rennens hatte der jüngere der beiden Marquez-Brüder deshalb die Ducati-Box aufgesucht, um sich bei Miller zu entschuldigen. Der Australier akzeptierte: "Was bringt es, sauer zu sein? Wir geben alle unser Bestes. Er wollte Marini überholen und war dabei einfach etwas zu übermütig. Wir haben uns ausgesprochen, wir alle machen Fehler. Alex ist genauso niedergeschmettert wie ich, dass wir keine Punkte geholt haben."

Die Rennleitung hatte bereits während des Rennens eine Untersuchung der Kollision eingeleitet, um 06:15 Uhr mitteleuropäischer Zeit verkündeten die Stewards ihr Urteil. Wenig überraschend sahen auch sie die Schuld bei Marquez und ordneten dessen Manöver als "übermäßig aggressiv", "unverantwortlich" und "andere Fahrer gefährdend" ein. Als Strafe für den Crash muss Marquez muss beim nächsten Grand Prix in Malaysia eine Longlap-Penalty absolvieren.