Marc Marquez zeigte am Samstag im Qualifying der MotoGP zum Großen Preis von Australien wieder einmal eine starke Performance. Er qualifizierte sich in Phillip Island als klar beste Honda auf dem zweiten Startplatz und in der ersten Reihe. Dass er sich dazu in Francesco Bagnaia eine Referenz und Windschatten für seine schnellste Runde suchen musste, störte den achtfachen Weltmeister nicht im Geringsten.

Im Gegenteil: Marquez zeigte sich mit Platz zwei in der offiziellen MotoGP-Pressekonferenz hochzufrieden. "Ich musste es machen, das war für mich heute entscheidend. Ohne Pecco wäre diese Rundenzeit mit unserem Paket unmöglich gewesen. Ich war am Limit", berichtet er. Trotzdem fehlten ihm in Q2 letztlich nur 13 Tausendstelsekunden auf Polesitter Jorge Martin, auch Marquez' Runde wäre gut genug für einen neuen Rundenrekord auf Phillip Island gewesen - wäre Martin nicht eben kurz zuvor minimal schneller gewesen.

Das überrascht durchaus, denn der Honda-Star setzte an diesem Wochenende auf eine besondere Strategie, die nicht unbedingt auf maximale Performance ausgerichtet war. "Wir haben gestern Arbeit für die Zukunft geleistet und uns erst heute [Samstag, Anm.] auf die Gegenwart konzentriert", verrät Marquez. "Nur so kommen wir Schritt für Schritt wieder näher an die Spitze heran."

Marquez: Zwischenzeitlich unseren Weg etwas verloren

Den Trainingsfreitag begann der Spanier mit dem Bike-Setup des Thailand Grand Prix, während FP2 sammelte er dann viele Vergleichswerte mit einem neuen Aero-Paket, welches stark an jenes von Ducati erinnert. "Heute haben wir das neue Paket dann nicht mehr ausprobiert und uns entschieden, dass Testen zu stoppen. Ich wollte am Setup arbeiten, um näher an den Topjungs dran zu sein", erklärt Marquez.

"Ich musste mich mehr auf die Details und die Linienwahl konzentrieren, um konkurrenzfähig zu sein", fährt er fort. Zuvor habe der Sieger des bislang letzten Australien-GP aus dem Jahr 2019 seinen Weg durch die zahlreichen Tests etwas verloren. "Wenn du in jedem Run große Teile ausprobierst, ist es schwierig, sich auf die Pace zu konzentrieren und die Reifen zu verstehen", beklagt er.

Im Rennen am Sonntag glaubt Marquez deshalb, nicht ganz bei 100 Prozent zu sein. Die Entscheidung, den Fokus voll auf die Zukunft zu legen und erst im Anschluss Vollgas zu geben, hält er jedoch für richtig. Ohnehin rechnet er sich noch gute Chancen aus, weil auf Phillip Island Reifenmanagement angesagt sein wird. "Das Ziel ist es, mit den Topfahrern zu kämpfen", erklärt er.