Für Fabio Quartararo endete ein schwieriges Wochenende in Japan durchaus positiv: Zwar kam er auf dem Twin Ring Motegi nicht über den achten Platz hinaus, konnte seinen WM-Vorsprung durch Patzer der Konkurrenz aber um jeweils acht Zähler vergrößern. Vier Rennen vor Saisonende liegt der Franzose damit 18 Punkte vor Francesco Bagnaia und 25 Punkte vor Aleix Espargaro.
Von Freude war bei Quartararo nach Rennende allerdings nicht zu sehen, vielmehr überwog der Frust über ein Rennen, in dem ihm einmal mehr altbekannte Probleme zu schaffen machten. "Gemessen an den Umständen ist es sicherlich besser, acht Punkte mitzunehmen, anstatt acht Punkte zu verlieren", sagt er, "aber es ist auch frustrierend, weil wir das Potenzial zu mehr hatten."
Zwar glaubt Quartararo nicht, dass er mit dem dominanten Miller oder dessen ärgsten Verfolgern Brad Binder und Jorge Martin hätte mithalten können, "aber mit Marc [Marquez, Anm.] und Miguel [Anm.] zu kämpfen, das wäre möglich gewesen." Diese beiden belegten in Motegi die Plätze vier und fünf und kamen knapp zweieinhalb Sekunden vor dem Franzosen ins Ziel.
Bestenfalls hätte Quartararo also bis zu fünf WM-Punkte mehr einsacken können, wäre er tatsächlich auf Platz vier gefahren. Das gelang allerdings nicht: "Ich kann einfach nicht überholen. Wenn ich hinter anderen Fahrern bin, muss ich auf eine ganz andere Art und Weise fahren. In Sektor zwei und drei hole ich auf, verliere dann in Sektor vier und eins aber wieder so viel Zeit. Das ist frustrierend, weil ich viel schneller fahren könnte."
Quartararo: Habe Bagnaia stürzen gehört
Wieder einmal wurden dem Franzosen also der fehlende Topspeed und die Neigung seiner Yamaha-M1, im Verkehr die Reifen zu überhitzen, zum Verhängnis. Probleme, vor denen er schon nach dem Qualifying am Samstag gewarnt hatte. Auch in Misano oder Silverstone etwa verlor er auf diese Art und Weise zahlreiche WM-Punkte. Letztlich muss der amtierende Weltmeister aber sogar von Glück sprechen, dass es in Japan nicht noch mehr wurden.
Denn in der Schlussphase des Rennens holte WM-Rivale Francesco Bagnaia, der sich zuvor äußert schwergetan hatte, plötzlich in großen Schritten auf. Zwei Runden vor Schluss war er am Hinterrad von Quartararo angekommen, im letzten Umlauf setzte er in Turn 3 zur Attacke an. Das misslang jedoch, Bagnaia stürzte und schied aus.
"Ich habe ihn nicht gesehen, habe ihn aber stürzen hören. Ich weiß also, dass er nicht weit hinter mir war", beschreibt Quartararo. Einer erfolgreichen Attacke Bagnaia's hätte er wohl nichts entgegenzusetzen gehabt: "Ich hing hinter Maverick [Vinales, Anm.] fest, auch wenn er eine ordentliche Pace hatte. Ich hing fest und konnte nicht überholen. Das ist das Problem."
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