Die MotoGP befindet sich weiterhin auf Expansionskurs. Schon bald könnte ein Rennen in Saudi-Arabien in den Kalender aufgenommen werden. Eine dementsprechende Absichtserklärung wurde am vergangenen Wochenende in Misano von Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta und dem Vorsitzenden der Saudi Motorsport Company, Prinz Khalid Bin Sultan Al Abdullah Al-Faisal.

Der Grand Prix von Saudi-Arabien ist in der MotoGP auf einer neu erbauten Rennstrecke geplant, die sowohl von FIA als auch FIM homologiert werden soll, wie in der offiziellen Presseaussendung zu lesen ist. Dabei wird es sich wohl um das Projekt in Qiddiya. Der Spatenstich für den von Ex-Formel-1-Pilot designten Kurs erfolgte im Jahr 2018, an der Strecke wird aber immer noch gebaut.

"Es ist für uns sehr sinnvoll, die größte Motorradrennserie der Welt zu unserer Liste an hochkarätigen Motorsportevents hinzuzufügen", sagt Prinz Khalid Bin Sultan Al Abdullah Al-Faisal. Seit 2021 fährt die Formel 1 in Saudi-Arabien, die Rally Dakar übersiedelte 2020 in den Wüstenstaat, die Formel E ist bereits seit 2018 zu Gast.

"Diese Region ist ein wichtiger Markt für den Motorsport", sagt Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta. "Saudi-Arabien hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass es Motorsport-Events auf höchstem Niveau veranstalten kann. Wir sind überzeugt davon, dass wir im Königreich ein aufregendes und einladendes neues Zuhause finden werden."

Ezpeleta und Prinz Khalid Bin Sultan Al Abdullah Al-Faisal bei der Unterzeichnung, Foto: MotoGP
Ezpeleta und Prinz Khalid Bin Sultan Al Abdullah Al-Faisal bei der Unterzeichnung, Foto: MotoGP

Die Verkündung der Absichtserklärung zwischen der Saudi Motorsport Company und MotoGP-Promoter Dorna wurde in den Sozialen Medien größtenteils negativ aufgenommen. Das Land steht aufgrund zahlreicher Menschenrechtsverletzungen regelmäßig in der Kritik. Amnesty International listet unter anderem die Inhaftierung politischer Oppositioneller, die Unterdrückung der Meinungs- und Religionsfreiheit, Haftstrafen ohne Gerichtsverfahren, die Amputation von Körperteilen als Bestrafung sowie die Anwendung der Todesstrafe, teils verbunden mit anschließender Zurschaustellung.