Am 2. Juni wurde Marc Marquez zum vierten Mal an seinem verletzten rechten Oberarm operiert. In der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, wurde eine Osteotomie durchgeführt. Dabei wurde der Knochen durchtrennt und neu ausgerichtet, um eine bisherige Fehlstellung zu korrigieren und Marquez wieder ein schmerzfreies Fahren ermöglichen.

Marquez musste den operierten Oberarm anschließend mehrere Wochen völlig entlasten. Mittlerweile arbeitet er aber wieder am Comeback. "Ich fühle mich okay. Es wird Schritt für Schritt besser. Am wichtigsten ist, dass der Knochen gut verheilt. Das sind die besten Nachrichten für mich", sagte er am Dienstag in einem Interview mit der offiziellen Seite der MotoGP. "Ich habe jetzt so richtig mit der Reha begonnen, aber wir müssen es locker angehen. Im Cardio-Training arbeite ich schon hart, um für mein Comeback bereit zu sein. Abgesehen vom Radfahren und Schwimmen kann ich aber nur mit elastischen Bändern und sehr leichten Gewichten im Fitnessstudio arbeiten."

Beim Österreich-Grand-Prix von 19. Bis 21. August wird Marquez erstmals seit Mugello wieder im MotoGP-Paddock erwartet. Allerdings nur in einer unterstützenden Tätigkeit für sein Repsol Honda Team, in dem ihm weiter Testfahrer Stefan Bradl ersetzt. "Ende August werde ich erneut untersucht", verrät Marquez. "Wenn da alles in Ordnung ist, können wir in der Reha die Intensität ordentlich hochfahren, mit mehr Gewicht trainieren und ich kann wieder Muskelmasse aufbauen. Vorerst ist aber Zurückhaltung gefragt."

Auf seinem Weg zurück in die MotoGP nennt Marquez seinen Bruder als große Unterstützung: "Alex ist im Moment sehr wichtig für mich. Wir leben ja zusammen und er trainiert natürlich ganz normal. Ich arbeite jetzt an meinem Comeback und kann zusammen mit ihm Cardio machen. Das ist wichtig für mich, um diese Routine nicht zu verlieren. Wenn ich alleine wohnen würde, wäre das schwieriger für mich. Dann sitzt du ständig auf dem Sofa rum und es wird immer schwieriger."

Abseits der Strecke unterstützen sich die Marquez-Brüder tatkräftig, Foto: LAT Images
Abseits der Strecke unterstützen sich die Marquez-Brüder tatkräftig, Foto: LAT Images

Wann Marquez wieder auf einem MotoGP-Bike setzen wird, lässt sich noch schwer abschätzen. Honda hofft auf ein baldiges Comeback, um Feedback seines Spitzenpiloten für die Entwicklung im Hinblick auf die Saison 2023 zu bekommen. Ein wichtiger Termin wäre hierbei der Misano-Test am 6. und 7. September, bei dem die Premiere der neuen Honda RC213 erwartet wird.

Zehn Wochen sind vergangen, seit sich MotoGP-Star Marc Marquez zum letzten Mal unter das Messer legen und operieren lassen musste. Seitdem arbeitet er intensiv im Training und bei seiner Reha an einem Comeback. Dabei blieb er stetig im Kontakt mit seinem Repsol Honda Team, um sich bestmöglich auf seine Rückkehr auf die Rennstrecke abzustimmen. Nun ist der Punkt erreicht, an dem er zumindest an die Strecke zurückkehren wird. Beim Großen Preis von Österreich in Spielberg soll der Spanier erstmals wieder im Paddock zugegen sein, um sich mit dem Team über seine Zukunft abzustimmen.

Marc Marquez: Knochen verheilt gut, Training wird intensiviert

So bereitet sich Marc Marquez auf sein MotoGP-Comeback vor (01:34 Min.)

"Ich fühle mich Schritt für Schritt immer besser", sagt Marquez. "Das allerwichtigste ist jedoch, dass der Knochen gut verheilt ist." Noch befindet er sich allerdings in der Reha-Phase. Nach der Operation musste er sich zunächst mehrere Wochen ausruhen und konnte nur eine leichte Physiotherapie absolvieren. Mittlerweile darf er sein Training jedoch wieder intensivieren und ist regelmäßig im Kraftraum anzutreffen.

"Ich arbeite sehr hart an meinem Herz-Kreislauf-System, um bereit zu sein", verrät Marquez. "Ende August habe ich einen weiteren medizinischen Check, und dann können wir mit der Rehabilitation einen weiteren Schritt machen und wirklich mit dem Aufbau von Muskeln beginnen."

Aktuell hat Marquez damit begonnen, die Muskeln in seinem rechten Arm zu stärken. Dabei steht er in ständigem Kontakt mit seinem Team aus Ärzten, Physiotherapeuten und Beratern, die den gesamten Prozess sorgfältig überwachen und steuern. Derzeit besteht sein Trainingsplan aus Laufen, Schwimmen und Widerstandstraining im Fitnessraum mit Gummibändern. Mit jeder Woche werden das Gewicht und der Widerstand langsam erhöht, um seinen Körper nicht zu rasch zu überfordern. Immer in dem Wissen, dass Marquez keinesfalls eine weitere Operation riskieren möchte.

Marc Marquez: Kein überstürztes Comeback

"Manche Tage sind besser als andere, aber das ist alles Teil der Reise", betont er. "Ich bin optimistisch, aber ich möchte nicht zu viel über den Zeitplan sagen, bevor wir diesen Check haben - es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um zu viel zu verlangen. Ich habe lange auf diese Art von Gefühlen gewartet."

Gleichzeitig steht Marquez in Kontakt mit seinem Team und Test- sowie Ersatzfahrer Stefan Bradl, der während der Sommerpause auch an der Weiterentwicklung der Honda RC213V gearbeitet hat. Dabei gesteht Marquez, dass er sich nach seiner vorherigen OP zu sehr abgekapselt fühlte - eine solche Situation möchte er diesmal vermeiden.

"Honda befindet sich in einem kritischen Moment", betont Marquez. "Deshalb werde ich nach Österreich gehen, um mit allen zu sprechen und mich mit den HRC-Mitarbeitern aus Japan zu treffen, um für die Zukunft zu arbeiten. Wir arbeiten alle zusammen, wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen, und wir werden gemeinsam zurückkommen."