Stefan Bradl erlebte in Großbritannien mal wieder ein Wochenende zum Vergessen: Im Qualifying war er noch als zweitbester Honda-Pilot noch auf Platz 18 gefahren, bekam dann aber eine Drei-Platz-Gridstrafe von Stewards für einen Vorfall mit Marco Bezzecchi. Er hatte den italienischen VR46-Piloten blockiert. Im Rennen folgte dann gleich die nächste Strafe, die Bradl weit zurückwarf - zu weit, um seinen Markenkollegen Pol Espargaro und Takaaki Nakagami in die Punkte zu folgen.

"Ich habe Dovi [Dovizioso, Anm.] überholt, dann sind wir gemeinsam in die zweite Kurve eingebogen. Dort hatte ich keinen Platz mehr, bin aus Sicherheitsgründen geradeaus gefahren und habe den Short Cut benutz. Ich habe mich nachher wieder hinter Dovi eingereiht und Zeit verloren", berichtet Bradl. Dementsprechend zeigte er auch wenig Verständnis für die Bestrafung durch die Stewards.

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"Zwei Strafen an zwei Tagen, das ist mir auch noch nie passiert", gesteht er sichtlich frustriert. Doch damit nicht genug. Kurz bevor der Deutsche die Longlap-Penalty auf seinem Dashboard angezeigt bekam, startete er noch einen Überholversuch gegen Raul Fernandez. Genau in diesem Moment wurden allerdings Gelbe Flaggen geschwenkt, weil vor ihnen Johann Zarco in T8 gestürzt war. Bradl musste die gewonnene Position sofort wieder zurückgeben.

Bradl: Strafen kosten Punktechance in Silverstone

"Da habe ich verdammt viel Zeit eingebüßt, danach war es vorbei", seufzt er. Letztlich kam der Honda-Pilot auf Platz 19 liegend ins Ziel - einzig die MotoGP-Rookies Darryn Binder, Fernandez und Fabio Di Giannantonio konnte er hinter sich lassen. Auf Franco Morbidelli und Rang 15 fehlten bei Zielüberfahrt knapp 12 Sekunden. Auf die ersten Punkte des Jahres muss Bradl also weiter warten.

Viel Pech also, dennoch konnte der Deutsche dem Wochenende in Silverstone auch Gutes abgewinnen: "Ohne all diese Zwischenfälle hätte ich in die Nähe der Punkte kommen können. In gewissen Sessions wie heute im Warm Up war meine Pace gut, am Freitag war ich auf P15. Es gibt also Licht am Ende des Tunnels." Tatsächlich war Bradl phasenweise stärkster Honda-Pilot. Diesen Aufwärtstrend will er in Österreich fortsetzen: "Wir haben Speed gezeigt und meine Pace verbessert sich, das motiviert mich für das nächste Rennen."