Dass der Yamaha-Motor zu den schwächsten Aggregaten im aktuellen MotoGP-Grid gehört, ist hinlänglich bekannt. Schon seit Monaten beklagt sich Starfahrer Fabio Quartararo über fehlende Power, weshalb er mit Sorge auf die beiden Grand Prix in Italien und Katalonien blickte. Zwei Strecken, auf denen Motorleistung essenziell ist.

Dominanz in Barcelona: Quartararo von eigener Leistung überrascht

Das Ziel für die beiden Rennen in Mugello und Barcelona war deshalb Schadensbegrenzung, die Realität sagt aber gar Big Points für den aktuellem WM-Leader. Auf den vermeintlichen Angststrecken fährt Quartararo auf die Plätze zwei und eins, speziell sein dominanter Triumph auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya am Sonntag lässt die Konkurrenz fürchten.

"Ich hätte nicht erwartet, so konstant und schnell zu sein", sagt Quartararo. "Meine Pace war gut, aber nicht sonderlich schnell. Als ich nach ein paar Runden gesehen habe, welchen Vorsprung ich hatte, war das unglaublich." Binnen kürzester Zeit hatte sich der Franzose in Barcelona vom Rest des Feldes lösen können, schon nach wenigen Umläufen führte er mit mehr als drei Sekunden vor Jorge Martin und Aleix Espargaro. Am Ende des Rennens betrug sein Vorsprung gar 6,473 Sekunden.

"Wenn du so deutlich führst, wird ein Rennen ganz schön lang", beklagt Quartararo und gesteht sich in der Folge nur noch selbst hätte schlagen zu können: "Du beginnst, über Dinge nachzudenken, an die du in solchen Momenten nicht denken solltest. Das ist ziemlich dumm. Ich hätte erwartet, etwas mehr kämpfen zu müssen, aber das ist natürlich ein tolles Ergebnis für die Weltmeisterschaft."

Nach Sieg in Barcelona: Deutliche WM-Führung für Quartararo

Tatsächlich hätten die beiden Rennen auf den vermeintlichen Angststrecken für Quartararo fast nicht besser verlaufen können. In Mugello verlor er lediglich fünf Punkte auf den ohnehin favorisierten, aber nach schwachem Saisonstart in der WM schon abgeschlagenen Bagnaia und distanzierte sich gleichzeitig von Aleix Espargaro (P3) und Enea Bastianini (DNF).

Dank seines Sieges in Barcelona befindet sich Quartararo nun gar in völliger Kontrolle über die Weltmeisterschaft. Bagnaia und Bastianini schieden vorzeitig aus und blieben ohne Punkte, Espargaro warf in der letzten Runde aufgrund einer fatalen Fehlkalkulation einen sicheren Podestplatz weg und wurde nur Fünfter. Nach 9 von 20 Saisonläufen liegt Quartararo somit mit 147 Punkten komfortabel an der Spitze, Espargaro folgt mit 22 Zählern Rückstand auf P2. Bastianini, Johann Zarco und Bagnaia auf den Rängen drei bis fünf fehlen bereits 53, respektive 56 und 66 Punkte.