Die MotoGP fährt auch 2022 nicht in Finnland. Zum vierten Mal musste das Rennen auf dem KymiRing gestrichen werden. Das gaben Promoter Dorna, Motorradweltverband FIM und Teamvereinigung IRTA am vergangenen Mittwoch bekannt. "Es wird daher erwartet, dass der finale MotoGP-Kalender 2022 20 Rennen umfassen wird", war in der betreffenden Presseaussendung zu lesen.

Als endgültigen Kalender sollte man die aktuelle Fassung aber dennoch nicht unbedingt betrachten. Denn wie Motorsport-Magazin.com im Fahrerlager von Mugello erfahren hat, liebäugeln die MotoGP-Organisatoren mit einer internen Rochade im Kalender.

Demnach könnte der Aragon-Grand-Prix, der eigentlich von 16. bis 18. September über die Bühne gehen soll, auf den Termin des Finnland-GP wandern, der von 8. bis 10. Juli den Abschluss der ersten Saisonhälfte dargestellt hätte. Eine dementsprechende Pressemitteilung soll bereits versandbereit gewesen sein.

Der angedachte erneute Umbau des Kalenders führte aber zu einem Aufstand der MotoGP-Teams. Diese hatten ihre Planungen für den Aragon-Grand-Prix bereits abgeschlossen: Unterkünfte, Transfers und die Logistik waren gebucht. Die Rennställe zeigten sich nicht bereit, nach der Absage in Finnland nun auch noch für den Aragon-GP ihre Pläne über den Haufen zu werfen.

Das Material wird direkt von Aragon nach Japan geflogen, Foto: MotoGP.com
Das Material wird direkt von Aragon nach Japan geflogen, Foto: MotoGP.com

Ein Grand Prix von Aragon Anfang Juli scheint somit unwahrscheinlich, aber noch nicht völlig vom Tisch. Die Gründe für eine mögliche Vorverlegung des Rennens liegen auf der Hand. Aragon würde am ursprünglichen Termin den Auftakt zu einem logistisch extrem herausfordernden Triple-Header mit Japan und Thailand bilden. Drei Rennen in drei Wochen in derart weit voneinander entfernten Ländern gab es in der MotoGP noch nie. Erneute Logistikprobleme wie beim Argentinien-GP im April, als man den Trainingsfreitag sogar streichen musste, wären eine echte Blamage für die Königsklasse auf zwei Rädern.