Mike Leitner war ein Urgestein von KTMs MotoGP-Projekt. Seit dem ersten Rollout der RC16 im Herbst 2015 war er der Mann an der Spitze. Im vergangenen November dann die überraschende Verkündung des Herstellers: Leitner ist nicht mehr länger Teammanager, sein Nachfolger wird der bisherige Pramac-Racing-Boss Francesco Guidotti.

Mit der Verpflichtung von Guidotti wurde das Management von KTM gleichzeitig neu aufgestellt. Im Gegensatz zu Leitner wird der Italiener keine technische Verantwortung tragen, sondern sich lediglich um sportliche Management-Belange kümmern. Den technischen Part übernimmt Fabiano Sterlacchini. Der wurde bereits im Sommer von Ducati losgeeist, wo er als rechte Hand von Mastermind Gigi Dall'Igna galt.

"Ich bin kein Techniker", gesteht Guidotti im Rahmen des KTM-Team-Launches. "Ich habe zwar Erfahrungen als Mechaniker (unter anderem in KTM-Projekten zu Zweitaktzeiten, Anm.), aber keine aus den letzten zehn Jahren. Ich kann das Projekt nur mit meiner persönlichen Erfahrung unterstützen und versuchen, so den Schritt zu machen, der noch fehlt."

Weitere große Personalrochaden soll das aber nicht bedeuten: "Ich habe bereits ein paar Tage in Mattighofen verbracht und dort ein großartiges Team vorgefunden. Es ist nicht mein Ziel, daran etwas zu ändern. Das ist nicht meine Art. Es geht nicht um Neubesetzungen, sondern um bessere Koordination. Wir haben viele Leute in den richtigen Positionen, aber es müssen auch alle in dieselbe Richtung arbeiten, um die gewünschten Resultate zu erhalten." Wie Guidotti verrät, wird er alle Entscheidungen in Abstimmung mit Motorsportchef Pit Beirer treffen.

KTM: So soll der Sprung aus der MotoGP-Krise gelingen: (10:28 Min.)

Darüber hinaus wird der erfahrene Manager Guidotti eine wichtige zwischenmenschliche Rolle bekleiden. "Es braucht eine Person, die alles zusammenhält", erklärt er. "Wir reisen viel und jeder hat seine persönlichen Probleme zuhause. Unter Druck kann das zu einem Problem werden. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sich die Leute wohlfühlen und ruhig sind, so dass sie den Fokus auf unsere Ziele richten können."