Der Rücktritt von Valentino Rossi ist das bestimmende Thema am MotoGP-Wochenende in Spielberg. Der Abschied des 42-jährigen Italieners per Saisonende rang auch einstigen Erzrivalen umfassende Huldigungen ab. So meldeten sich etwa Max Biaggi, Casey Stoner und Jorge Lorenzo in den sozialen Medien zu Wort.

Am Freitag äußerte sich auch Marc Marquez erstmals zu Rossis Rücktritt und zeigte sich überrascht: "Ich dachte eigentlich, dass er noch ein Jahr weiterfährt und für sein eigenes Team antritt", gestand der Spanier. Doch am Donnerstag hatte Rossi kurz nach 16.20 Uhr die Bombe platzen lassen.

Für Marquez stellt das Ausscheiden Rossis aus der Motorrad-WM einen großen Verlust dar: "Jeder weiß, dass unsere persönliche Beziehung nicht die beste ist. Aber mir ist klar, dass wir hier einen ganz Großen der MotoGP verlieren. Mehr als 25 Jahre in dieser WM zu bestehen, ist etwas ganz Besonderes. Er ist eine Legende."

Valentino Rossi: Die Gründe für den MotoGP-Rücktritt (08:29 Min.)

"Wir verlieren nun einen wichtigen Teil der MotoGP, vielleicht sogar das größte Teil dieser WM", holte Marquez aus. "Denn Valentino hat stets jede Menge Leute an die Strecke gebracht und hat viele gute Dinge auf und abseits der Rennstrecke vollbracht. Ich gratuliere ihm zu dieser tollen Karriere und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft. Zum Glück für die MotoGP verabschiedet er sich nicht komplett."

Rossi bleibt der MotoGP erhalten

Auch wenn Valentino Rossi 2022 nicht mehr als aktiver Rennfahrer an der Motorrad-WM teilnehmen wird, so bleibt er als Teambesitzer und Namensgeber seines eigenen VR46-Rennstalls im Fahrerlager. Wie sehr er sich in das operative Geschäft seines Teams einbringen wird, ist aber noch unklar. Als Teamchef ist Pablo Nieto vorgesehen, der zuletzt bereits die Geschicke des VR46-Teams in den kleinen Klassen leitete.

Rossi selbst will abseits seiner Tätigkeiten in der Academy und für sein neues MotoGP-Team auch künftig Rennen bestreiten - allerdings auf vier Rädern. Der neunfache Motorrad-Weltmeister gestand bereits vor einigen Wochen, dass es ihm die GT3-Boliden angetan haben, auf denen er bereits erste Langstrecken-Rennen bestreiten konnte.

"In meinem Herzen hatten Autos aber immer einen Platz und ich habe stets versucht, mich da zu verbessern und Rennen zu fahren, um irgendwann dafür bereit zu sein. Ich weiß nicht genau, wie mein Level ist. Es ist sicher nicht so hoch wie auf dem Bike. Wenn du ein echter Racer bist, fährst du aber nie nur zum Spaß", hatte Rossi am Donnerstag in seiner Rücktrittsrede gesagt.