Alex Marquez ist einer der großen Verlierer der laufenden MotoGP-Saison. In den neun bisherigen Rennen sah er nur fünfmal die Zielflagge, Platz 6 im Chaosrennen in Le Mans ist das einzige gute Ergebnis des Katalanen.

"Ich muss zugeben, dass wir bessere Ergebnisse erwartet haben", sagte sein Teamchef Lucio Cecchinello in einem Interview mit der offiziellen Webseite der MotoGP. "Wir freuen uns darauf, diese Resultate gemeinsam mit Alex zu verbessern", meinte er mit einem Augenzwinkern.

An den neun Rennwochenenden ging Marquez bereits zehnmal zu Boden - lediglich Markenkollege Pol Espargaro in Hondas Werksteam stürzte mit 13 Mal noch häufiger. Im Qualifying schaffte Marquez nur einmal den Sprung in Q2 - nur drei Fahrer haben eine noch schlechtere Bilanz als der Moto2-Weltmeister des Jahres 2019.

MotoGP-Fahrernoten - Teil 1: Unser Zeugnis zur Saisonhalbzeit (17:10 Min.)

"Keine Zweifel am Talent"

"Wir haben keine Zweifel an seinem Talent", räumte Cecchinello ein. "Aber wir wissen, dass wir uns verbessern müssen. Das braucht Zeit. Aufgrund unserer Motorräder hatten wir einen schwierigen Start in die Saison, doch wir arbeiten hart daran, besser zu werden."

Die Honda verhält sich in diesem Jahr besonders giftig, verliert ohne die geringste Vorwarnung den Grip am Vorderrad. Das setzt nicht nur Alex zu, sondern auch seinem Bruder Marc und Espargaro im Werksteam. Honda-Piloten sorgten an den bisherigen Rennwochenenden für mehr als ein Viertel aller 137 in der MotoGP-Klasse verzeichneten Stürze.

Stets lange Eingewöhnungszeit

Auch die Zusammenarbeit mit dem LCR-Team funktioniert noch nicht optimal. Im Vorjahr wurde Alex Marquez von Honda ja im Werksteam eingesetzt. "Immer wenn du mit einem neuen Fahrer startest, benötigen alle Beteiligten etwas Zeit, um zwischen dem Piloten und den Ingenieuren die richtige Kommunikation aufzubauen. Erst wenn sich beide Seiten verstehen, können wir das Motorrad bestmöglich vorbereiten."

Die nötige Zeit bekommt Marquez auch von Honda: Sein Vertrag für 2022 ist längst in trockenen Tüchern. Bislang benötigte er stets etwas Eingewöhnungszeit in eine neue Klasse: In der Moto3 dauerte es 20 Rennen bis zum ersten Podium, in der Moto2 holte Marquez erst in seiner dritten Saison den ersten Sieg. Am Ende konnte er dennoch beide Klassen gewinnen.