Fausto Gresini ist in einem Krankenhaus in Bologna an den Folgen seiner Coronavirus-Erkrankung verstorben. Das gab sein Gresini Racing Team am Dienstagmorgen bekannt. Der italienische MotoGP-Teamchef wurde nur 60 Jahre alt.

Gresini war kurz vor Weihnachten positiv auf das Virus getestet worden und hatte sich nach einigen Tagen in Heim-Quarantäne am 27. Dezember in ärztliche Obhut begeben. Aufgrund sich verschlechternder Sauerstoffsättigung des Blutes wurde er dort in ein künstliches Koma versetzt und künstlich beatmet.

Die Intensivstation konnte er danach nicht mehr verlassen. Sein MotoGP-Rennstall hielt die Öffentlichkeit durch wöchentliche Updates stets auf dem neuesten Stand. Am vergangenen Donnerstag wurde auf diesem Weg eine deutliche Verschlechterung von Gresinis Gesundheitszustand kommuniziert. Nun erlag er schließlich seiner Covid-Erkrankung.

"Es sind die Nachrichten, die wir nie wollten, nun aber teilen müssen: Nach fast zwei Monaten im Kampf gegen Covid ist Fausto Gresini leider verstorben, nur wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag. Unsere Anteilnahme bei Gresini Racing gilt Faustos Familie - seiner Frau Nadia und seinen vier Kindern Lorenzo, Luca, Alice und Agnese - sowie allen die ihn im Laufe der Jahre kennen und lieben gelernt haben", schrieb sein Gresini-Rennstall in der offiziellen Presseaussendung.

Erfolgreich als Teamchef und Fahrer

Fausto Gresini gewann in seiner Zeit als aktiver Pilot 21 Rennen der 125cc-Klasse, in der er sich 1985 und 1987 zum Weltmeister krönte sowie drei weitere Male Vizeweltmeister wurde. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere baute Gresini seinen eigenen Rennstall auf, der ab 1997 in der Weltmeisterschaft an den Start ging.

Bereits im ersten Jahr holte Alex Barros den ersten Podestplatz in der Königsklasse für das junge italienische Team. 1999 gewann Loris Capirossi in der 250cc-Klasse das erste Rennen für Gresini, ehe Daijiro Kato 2001 für den ersten WM-Titel sorgte. Durch Toni Elias (Moto2 2010) und Jorge Martin (Moto3 2018) kamen bis heute zwei weitere Gesamtsiege hinzu.

Der Rennstall wurde aber auch von tragischen Todesfällen heimgesucht. So verloren Daijiro Kato 2003 und Marco Simoncelli 2011 auf MotoGP-Bikes der Gresini-Truppe ihr Leben. Seit 2012 war Gresini Racing ununterbrochen in allen drei Klassen der Weltmeisterschaft vertreten, in der MotoGP stellte man seit 2015 die Einsatzmannschaft des Werks-Engagement von Aprilia.

Wie es nach Fausto Gresinis Tod mit seinem Rennstall weitergeht, ist unklar. Noch vor seiner Erkrankung hatte der italienische Teamchef verkündet, ab 2022 nicht mehr als Einsatzteam für Aprilia fungieren zu wollen. Einen Vertrag als Kundenteam bei einem anderen Hersteller konnte Gresini nicht mehr abschließen.