In einer chaotischen MotoGP-Saison 2020 schaffte es ein Neueinsteiger, sich in den oft veränderten Rennkalender zu stehlen. Das Saisonfinale der MotoGP fand nicht traditionell in Valencia statt, sondern wurde in den Süden von Portugal, auf das Autodromo Internacional do Algarve in Portimao verlegt. Nur knapp fünf Monate später war die Strecke als Ersatzschauplatz zurück im Kalender und durfte am Ende des Jahres sogar ein zweites Event 2021 austragen. 2022 stand Portimao erstmals als Fixstarter im Kalender. Im Vorjahr diente Portimao als erster Austragungsort eines MotoGP-Sprints.
Die Geschichte
Das Autodromo Internacional do Algarve ist nicht nur relativ neu im MotoGP-Kalender, sondern grundsätzlich erst ein paar Jahre alt. Die Bauarbeiten wurden im Oktober 2008 abgeschlossen, am 11. Oktober und 13. Oktober homologierten der Motorradweltverband FIM und der Automobilweltverband FIA die Rennstrecke. Die offizielle Eröffnung folgte am 2. November desselben Jahres im Rahmen des letzten Superbike-Events der Saison 2008.
Das gesamte Areal der Strecke umfasst knapp 300 Hektar und beherbergt neben der Rennstrecke außerdem noch eine Kartbahn, einen Technikpark, einen Sportkomplex sowie ein Fünf-Sterne-Hotel und mehrere Wohnungen. Auf den Tribünen rund um die Hauptstrecke finden mehr als 80.000 Zuschauer Platz.
Das Layout
Mit einer Gesamtlänge von 4,692 Kilometern liegt das Autodromo Internacional do Algarve im Mittelfeld der MotoGP-Strecken. Insgesamt gilt es 15 Kurven für die Piloten zu bestreiten, sechs davon links, neun rechts. Die Zielgerade misst 969 Meter und ist damit die längste Gerade auf der Strecke. Alle Geraden zusammengenommen machen 68,3 Prozent der Streckenlänge aus, 31,7 Prozent sind Kurven.
Für die MotoGP-Piloten ist die Strecke eine echte Herausforderung, denn Portimao gleicht einer Achterbahnfahrt. Gefälle von bis zu zwölf Prozent und Steigungen von maximal sechs Prozent machen die Strecke zu einer richtigen Berg- und Talbahn. Viele Kurven sind teilweise nicht einsehbar und fordern den Fahrern damit einiges ab.
Der erste Sektor der Strecke beginnt mit der langen Zielgeraden, gefolgt von zwei schnellen Kurven, an die sich eine harte Bremszonen in T3 sowie die Gegengerade anschließen. Dort erreichen die MotoGP-Piloten dann den zweiten Sektor, der von der Spitzkehre in Kurve fünf abgesehen der flüssigste Teil der Strecke ist. Zu beachten sind hier die vielen Höhenunterschiede und hohen Geschwindigkeiten, ebenso wie die doppelte Rechtskurve (T10/T11), die nicht nur blind angefahren wird, sondern deren Ende auf einer Bergabpassage liegt. Von dort aus geht es in den wieder etwas ruhigeren, dritten Sektor, der gleichzeitig schon das Ende der Strecke markiert. In der finalen, langgezogenen Kurve 15 ist es wichtig, so viel Speed wie möglich für den Sprint auf der Ziellinie mitzunehmen.
Die Statistik
Bei fünf bislang ausgetragenen Grand Prix in Portimao gab es drei verschiedene Sieger. Miguel Oliveira gewann 2020 die Premiere auf seiner Heimstrecke, 2021 siegten Fabio Quartararo im ersten und Francesco Bagnaia im zweiten Rennen. 2022 ließ Quartararo seinen zweiten Sieg folgen. 2023 konnte Francesco Bagnaia den perfekten Start in die neue Saison feiern und sich den Sieg im ersten Sprint der MotoGP-Geschichte sichern. Einen Tag später siegte der Ducati-Pilot auch im Grand Prix von Portugal.
Kategorie | Rekord und Fahrer |
Rekordsieger: | Fabio Quartararo (2) |
Rundenrekord: | 1:38.872 (Aleix Espargaro 2023) |
Quali-Rekord: | 1:37.226 (Marc Marquez 2023) |
Top-Speed: | 351.7 km/h (Andrea Dovizioso 2020/ Enea Bastianini 2022) |
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