Im MotoGP-Rennen von Valencia waren die Positionen früh bezogen, sodass sich die Fans am Sonntagnachmittag weder im Kampf um den Sieg, noch im Duell um den WM-Titel vor Spannung an ihre Wohnzimmercouch klammern mussten. Erst in den letzten beiden Runden entbrannte doch noch ein Zweikampf um den Triumph zwischen Franco Morbidelli und Jack Miller. Dieser hatte es dafür in sich.
Auf der letzten Runde wechselte die Führung ganze viermal zwischen dem Ducati- und dem Yamaha-Piloten hin und her. "Ich musste über das gesamte Rennen alles geben", gestand Sieger Morbidelli nach dem Rennen. "In der letzten Runde musste ich noch tiefer in die Trickkiste greifen, Jack war dennoch da und es entwickelte sich ein wunderbarer Kampf."
Ein MotoGP-Duell, dass ohne Weiteres auch an Miller gehen hätte können, dessen finale Attacke im letzten Sektor Morbidelli aber verhindern konnte. 93 Tausendstelsekunden gaben am Ende den Ausschlag zugunsten des dritten Saisonsieges von Morbidelli.
"Er ist wirklich sensationell gefahren", streute Miller seinem Widersacher nach dem Rennen Rosen. "Ich hatte den Plan im Kopf, dass ich auf der Geraden in die letzte Runde hinein einfach an ihm vorbeisegeln würde. Ich bin dann aber leider so lange drauf geblieben, dass ich nicht mehr bremsen konnte und Kurve eins zu weit war."
Morbidelli kann sich nicht an letzte Runde erinnern
"Er konnte sich in Turn 5 zurückkämpfen, dann habe ich es noch einmal in Kurve 7 und in Turn 10 versucht, aber er konnte alles blocken", so Miller. "In der Kurvenkombination 12/13 war das Bike dann sehr unruhig, mir brach das Heck aus und ich konnte nicht mehr so gut beschleunigen. Aus der letzten Kurve bin ich bloß noch rausgedriftet und habe mich auf die Power meiner Ducati verlassen."
Diese Power sollte letztlich knapp nicht ausreichen, sodass sich Morbidelli durchsetzen konnte. Der Sieger ließ sich in den letzten Runden nur noch von seinem Instinkt und dem Adrenalin leiten: "Ich wollte nur irgendwie mein Bike an ihm vorbeibringen. Ich kann mich an die einzelnen Manöver nicht einmal mehr erinnern - auch nicht an die letzte Runde. Ich muss mir das alles noch einmal in Ruhe ansehen."
Mit seinem Sieg schaffte Morbidelli den Sprung auf Platz zwei der MotoGP-Gesamtwertung - mit vier Punkten Vorsprung auf Alex Rins, die es beim Finale in Portimao zu verteidigen gilt. Auch für Miller geht es beim letzten Saisonrennen noch um einiges: So liegt Ducati aktuell punktegleich mit Leader Suzuki in der Konstrukteurs-Wertung. Besiegt er Mir und Rins in Portugal, beschert er seinem Arbeitgeber immerhin einen Titel.
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