Seit mittlerweile vier Jahren heißt die Fahrerpaarung im Monster Energy Yamaha MotoGP Team Valentino Rossi und Maverick Vinales. Vier gemeinsame Jahre, die zwar aus technischer Sicht oft schwierig verliefen, die aber von einem zwischenmenschlich sehr positiven Verhältnis zwischen Rossi und Vinales geprägt sind.

2021 muss Rossi seinen Platz im Werksteam räumen, an seine Stelle rückt Fabio Quartararo. Damit verfügt Yamaha dann über zwei junge, hungrige Fahrer im selben Rennstall, die - Stand jetzt - noch auf ihren ersten MotoGP-Titel brennen.

Eine durchaus explosive Mischung, wie man sie bei Yamaha nur zu gut kennt. Bevor Vinales ins Werksteam kam, bekriegten sich dort Rossi und Jorge Lorenzo. Die Wortgefechte der Superstars sind legendär, ebenso aber ihre gemeinsamen Erfolge. 2015 erzielten sie gemeinsam 655 WM-Punkte, was einen bis heute unerreichten Bestwert bedeutet.

"Ich hoffe, dass wir an die Zeiten von Rossi und Lorenzo anschließen können, als wir mit unserem Team über so großartige Resultate jubeln durften", sagt deshalb Yamahas Motorsportchef Lin Jarvis und blickt mit Vorfreude auf seine neue Fahrerpaarung. "Ich glaube, dass es interessant wird. Wie genau die Dynamik aussehen wird, wage ich jetzt noch nicht zu beurteilen, aber ich denke, dass es gut sein wird. Beide Fahrer haben einen guten Charakter und beide sind sehr schnell. Dadurch wird es natürlich ein starkes internes Kräftemessen geben und man weiß nie, wie sich die Dinge entwickeln, wenn zwei Teamkollegen um den Titel kämpfen. Ein bisschen Spannung gibt es da immer. Da zeigt sich dann ihr Charakter und ich glaube, dass unsere Fahrer in Harmonie arbeiten und trotzdem gegeneinander kämpfen können."

Aktuell hat Quartararo Yamaha-intern die Nase vorne, wie auch Jarvis bestätigt. "Fabio schlägt sich bislang in dieser Saison extrem gut. Er ist eine erfrischende und umgängliche Persönlichkeit, sehr schnell und liefert großartige Resultate ab", so der erfahrene Brite. "Maverick sollte man aber nie unterschätzen. Er wird bei Yamaha für große interne Konkurrenz sorgen."

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Klar ist, dass Vinales nicht als Nummer Zwei in die erste gemeinsame Saison mit Quartararo gehen will. "Es gibt immer Möglichkeiten und Chancen", ist er überzeugt. "Der Abstand (22 Punkte, Anm.) ist nicht so groß und es sind noch einige Rennen zu fahren." Unter Zugzwang steht der Katalane freilich aber dennoch. Eine Situation, die ihm in der Vergangenheit oft nicht behagte, welche er nun jedoch zu meistern glaubt: "Ich versuche einfach, meine Zeit an der Strecke und mit dem Team zu genießen. Deshalb verbringe ich viel Zeit in der Box. Das hilft mir, mit dem Druck umzugehen. Ich vermeide es, zu viel Zeit alleine in meinem Motorhome zu verbringen. Es ist besser, etwas zu arbeiten, als dich selbst verrückt zu machen."