Andrea Iannone muss weiter um seine Zukunft in der Motorrad-Weltmeisterschaft bangen. Eigentlich sollte das Urteil im Doping-Fall des Italieners vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS noch im August fallen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat nun aber erreicht, dass die Urteilsfindung auf Oktober diesen Jahres verschoben wird.

Diese Informationen stammen von Aprilias CEO Massimo Rivola, der sie gegenüber den italienischen Kollegen von 'Skysports' bestätigte. "Der Welt-Anti-Doping-Agentur ist es gelungen, die Anhörung auf den 15. Oktober zu verschieben", so Rivola. "Das stellt uns und auch unseren Fahrer vor große Schwierigkeiten."

Denn nicht nur Iannone weiß nicht, wie sein Leben und seine Karriere in Zukunft aussehen, auch bei Aprilia weiß man durch diese erneute Verschiebung einer Entscheidung nicht, wie es weitergehen soll. Der italienische Hersteller hält seit Beginn des Doping-Skandals an Iannone fest und möchte weiter mit ihm fahren. Im schlimmsten Fall steht dem Italiener aber eine Sperre von vier Jahren bevor - die Höchststrafe, die die WADA unbedingt durchsetzen will.

In diesem Fall müssten sich Aprilia natürlich nach einer Alternative zu Iannone umsehen, LCR-Pilot Cal Crutchlow wird bereits mit dem vielleicht-freien Platz in Verbindung gebracht. Eine schwierige Situation, für alle Beteiligten, das erklärt auch Rivola.

"Wir müssen uns eine Strategie überlegen, in der wir keine möglichen Chancen verpassen", so der Italiener. "Aber unsere Intention ist es nach wie vor, auf Andrea zu warten. Wir glauben weiterhin an seine Unschuld."

Neben seinem eigenen Team hat Iannone auch Rückendeckung aus der MotoGP-Elite. Vor einiger Zeit meldete sich Jorge Lorenzo via Social Media zu Wort und drückte seine Unterstützung Iannones aus.

Iannone war im Rahmen des letztjährigen Malaysia GP in Sepang positiv auf das anabole Steroid Nandrolon getestet worden. Die Höchststrafe wurde auf vier Jahre festgesetzt, nachdem Iannone vor dem Disziplinargericht des Motorradweltverbandes FIM aber überzeugend darlegen konnte, dass das Dopingmittel unbewusst durch eine Lebensmittelvergiftung in seinen Körper gelangt war, wurde der Strafsatz auf 18 Monate gedrückt.

Auch damit waren Iannone und sein Team nicht zufrieden und legten Einspruch beim CAS ein, in der Hoffnung auf einen Freispruch. Kurz darauf legte auch die WADA Einspruch auf das FIM-Urteil ein, die Welt-Anti-Doping-Agentur fordert jedoch das volle Strafmaß von vier Jahren. Eine Entscheidung in der Causa Iannone soll nun am 15. Oktober fallen.