Desaster für Marc Marquez: Nach der erneuten Operation an seinem verletzten, rechten Arm muss der amtierende Weltmeister nun auch den Tschechien-GP in Brünn sausen lassen. Seinen Platz im Honda-Werksteam wird am bevorstehenden Wochenende HRC-Testfahrer Stefan Bradl einnehmen.

Das bestätigte das Repsol Honda-Team am Dienstagmittag in einer Presseaussendung. Fahrer und Team sind nach Marquez' Eingriff am Montagabend gemeinsam zu der Entscheidung gekommen, dem verletzte Spanier mehr Zeit zur Erholung zu geben. Deshalb wird Marquez das Rennwochenende in Brünn aussetzen. Ob nach der erneuten Operation eventuell auch der Start des Honda-Piloten beim Event in Österreich auf der Kippe steht, ist noch unklar.

In Brünn wird die Seite des amtierenden Weltmeisters in der Honda-Box jedoch nicht leer bleiben. Gemeinsam mit dem jüngeren Marquez-Bruders Alex wird Stefan Bradl für Arbeitgeber Honda auf Punktejagd gehen, während sich Marc vollständig auf eine schnelle Genesung konzentrieren kann.

"Erst einmal möchte ich ihm eine schnelle Erholung wünschen", wird Bradl in der Pressemitteilung der HRC zitiert. "Was Marc am letzten Wochenende geleistet hat, war unglaublich und zeigt, dass er den Geist eines wahren Champions in sich hat." Dennoch freut sich Bradl auf die neue Herausforderung. In seiner aktiven MotoGP-Karriere konnte der jetzige Testpilot in Brünn dreimal in die Top-10 fahren.

"Ich freue mich darauf, wieder auf der Honda sitzen zu können, aber durch die globale Pandemie haben wir keine Chance gehabt, wie sonst vorher zu testen. Es wird also eine Zeit dauern, bis ich mich wieder an das Bike und die MotoGP gewöhnt habe", so Bradl.

Marc Marquez stürzte beim Saisonauftakt der MotoGP in Jerez heftig, Foto: Twitter/Screenshot
Marc Marquez stürzte beim Saisonauftakt der MotoGP in Jerez heftig, Foto: Twitter/Screenshot

Zweite Schulter-OP für Marc Marquez

Bei einem schlimmen Highsider im ersten Saisonrennen in Jerez hatte sich Marc Marquez den rechten Oberarm gebrochen. Zwei Tage später folgte die Operation in Barcelona, bei der eine Platte zur Stabilisation des Bruches in Marquez' Arm eingesetzt wurde. Entgegen aller Erwartungen war der amtierende Weltmeister bereits wenige Tage nach dem Eingriff zurück in Jerez, um beim zweiten Rennen in Südspanien wieder dabei zu sein. Das Comeback fiel allerdings kurz aus, da Marquez bereits im Qualifying am Samstag aufgrund zu starker Schmerzen und zu wenig Kraft im Arm das Wochenende vorzeitig beendete.

Das nächste Ziel für ein Comeback war der Tschechien GP in Brünn am bevorstehenden Wochenende. Marquez teilte zuletzt noch Bilder von sich beim Training oder bei der Physiotherapie. Am Montagabend dann das überraschende Statement von Honda: Marquez musste sich am selben Tag einer weiteren Operation an seinem verletzten Arm unterziehen. Grund dafür war die Überbelastung der frisch operierten Stelle, die dazu führte, dass die eingesetzte Platte beschädigt wurde.

Marquez überstand den Eingriff zwar erneut ohne Probleme, nun hat sich seine Erholungszeit nach dem ursprünglichen Crash in Jerez aber noch einmal verlängert. Wann der amtierende Weltmeister wieder ins MotoGP-Geschehen eingreifen kann, steht noch nicht fest. Nach dem Eingriff am Montag muss er nun für 48 Stunden im Krankenhaus bleiben, bevor er entlassen werden kann.