Nach 22 Austragungen in Folge wird es 2020 kein MotoGP-Rennwochenende am Sachsenring geben. Die Corona-Pandemie machte eine Durchführung der Veranstaltung unmöglich. Ein schwerer Dämpfer für Veranstalter ADAC, die Wirtschaft rund um Hohenstein-Ernstthal und den Sachsenring selbst, der auch abseits des Motorrad-GP massiv unter der aktuellen Situation leidet.

Für 2021 rechnet man fest mit einer Rückkehr der MotoGP an den Sachsenring, der Vertrag mit Promoter Dorna läuft noch bis zum kommenden Jahr. Ein Termin im Juni oder Juli wird angepeilt. Die Situation in der Region ist dennoch angespannt. Durch die Absage in dieser Saison muss man mit einem wirtschaftlichen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe rechnen, so Peter Weidinger vom ADAC Sachsen.

ADAC Motorsportchef Thomas Voss, einer der Hauptverantwortlichen beim Veranstalter des Motorrad-Grand-Prix, bittet deshalb um Unterstützung aus der Politik. "Ich möchte einen Appell an den Freistaat Sachsen richten", sagt Voss. "Man liest und hört, wie intensiv der Fußball gefördert wird hinunter bis in die 3. Liga. Gleiches gilt für den Wintersport und andere Sportarten. Wir wollen den Motorrad-Grand-Prix dauerhaft am Sachsenring halten. Da wäre es schön, wenn sich auch der Freistaat deutlich zu dieser Veranstaltung bekennt und sie wirtschaftlich ebenso unterstützt wie das bei anderen Sportarten der Fall ist. Das würden wir uns von der Landesregierung wünschen und werden demnächst auch diesbezüglich mit Gesprächen beginnen."

MotoGP - Wie geht es nach Corona weiter?: (33:52 Min.)

"Mein Appell betrifft aber nicht nur die Grand-Prix-Veranstaltung an sich. Auch alle anderen Parteien, die normalerweise von diesem Event leben, leiden momentan sehr: Die Hotels, die Pensionen, die gesamte Gastronomie. Sie alle haben wirtschaftliche Unterstützung verdient und wir wünschen uns, dass sich der Freistaat hier offen zeigt, so dass wir den Motorrad-Grand-Prix in dieser Form fortführen können", stellt Voss klar.

Der Motorrad-Grand-Prix am Sachsenring zählt zu den größten Sportveranstaltungen Deutschlands. Jahr für Jahr pilgern rund 200.000 Zweiradfans nach Hohenstein-Ernstthal. Im Vorjahr waren es exakt 201.162. Nur die GPs in Frankreich und Thailand zogen noch mehr Zuseher an.