Jorge Lorenzos MotoGP-Comeback verlief am Freitag in Silverstone härter als gedacht. Der fünffache Motorrad-Weltmeister belegte im 1. Training abgeschlagen den letzten Platz und konnte in der zweiten Session lediglich Karel Abraham knapp schlagen. Auf die Spitze verlor Lorenzo im 2. Training 3,6 Sekunden.

Körperlich war er am Freitag am absoluten Limit, wie er in am Nachmittag zugeben musste: "Nach diesen beiden Sessions habe ich Schmerzen und beinahe überall körperliche Probleme: In den Bremsphasen, aber auch in den Kurven, weil meine Nackenmuskulatur zu schwach ist. Und beim Richtungswechsel habe ich Schmerzen im Rücken, weshalb meine Bewegungen sehr langsam sind."

Auf einer kurvenreichen Strecke wie Silverstone, die über 18 Turns verfügt, ist das freilich Gift. Lorenzo war in den Trainings daher zu keiner Zeit konkurrenzfähig. Zudem fuhr die Angst mit, erneut zu stürzen und sich vielleicht noch schwerer zu verletzen. Denn der gebrochene Wirbel ist noch immer nicht voll verheilt. "Ich will nicht schon wieder stürzen", sagte Lorenzo.

"Ein Crash wie in Assen könnte die gleiche Stelle noch einmal verletzen und das wäre ein Desaster", so Lorenzo. "Sobald es meinem Rücken besser geht, kann ich befreiter fahren. Aber bis das nicht komplett ausgeheilt ist, habe ich Angst vor einem weiteren Sturz." Bis das geschieht, vergehen laut Lorenzos Schätzung aber noch ein bis zwei Rennen.

Lorenzo rechnet daher mit einem knüppelharten MotoGP-Wochenende in Silverstone: "Heute sind die Rückenschmerzen stärker als gestern und ich befürchte, das es jetzt mit jeder Session schlimmer wird. Ich brauche aber meine Runden, um wieder zur Pace zu finden. Aber ich muss drauf achten, dass die Verletzung nicht noch schlimmer wird."

Lorenzo hängt das Verletzungspech seit fast einem Jahr im Nacken. Highsider in Aragon und Thailand zogen Verletzungen an Füßen und Händen nach sich, ein Trainingsunfall im Januar sorgte für einen Kahnbeinbruch und in der laufenden Saison zog sich Lorenzo bereits Rippen- und Rückenverletzungen zu.