Für Joan Mir und Franco Morbidelli dauerte das MotoGP-Rennen von Brünn nur wenige Sekunden. Schon in Kurve vier der ersten Runde landeten beide im Kies. Johann Zarco hatte Morbidelli berührt, der war zu Sturz gekommen und räumte auch gleich Mir mit ab.

Für Morbidelli und Mir lag die Schuld ganz klar bei Zarco. "In der vierten Kurve muss irgendein Verrückter Morbidelli berührt haben, ich glaube, das war Zarco", so Mir. "Der ist dadurch gestürzt und ich war leider auf der Außenbahn. Er hat mich am Vorderrad getroffen und das war es leider für uns beide."

Auch Morbidelli fand deutliche Worte: "Zarco dürfte nach seinem schlechten Start etwas frustriert gewesen sein und hat entschieden ein nicht sehr elegantes Manöver gegen mich zu setzen. Wir kennen ihn ja, Fairplay ist nicht gerade seine große Stärke. Ich glaube, er sieht das als normales Manöver an. Wir wissen, dass Johann nicht der eleganteste und sauberste Fahrer ist."

Für Morbidelli stellte sich der Sachverhalt bei der Kollision klar dar: "Ich war eigentlich schon vorne und habe versucht, meine Kurve fertig zu fahren. Dann hatte Zarco aber plötzlich das Bedürfnis, nach außen zu ziehen. Entweder er wollte sich mehr Platz verschaffen oder er hat sich dazu entschieden, mich zu rammen. Ich weiß es nicht. Die Aktion hat in jedem Fall mein Rennen und das Rennen von Joan Mir ruiniert."

Zarco ist sich keiner Schuld bewusst

Zarco, der im Gegensatz zu Mir und Morbidelli das Rennen fortsetzen konnte und als 14. zwei WM-Punkte holte, sah das freilich ganz anders. "Ich war innen und vor mir waren Aleix und Fabio. Ich konnte also nirgends hin. Franco war auf der Außenseite, da bestimme ich die Position. Außerdem war ich vollkommen auf der rechten Seite meines Motorrads und habe ihn nicht gesehen. Es tut mir leid für ihn, aber ich glaube nicht das ich einen Fehler oder etwas Verwerfliches gemacht habe."