Marc Marquez marschiert weiter in Riesenschritten zu seinem nächsten MotoGP-Titel! Er gewinnt auch den Tschechien-Grand-Prix der MotoGP in Brünn. Dabei lässt er sich auch von Wetterkapriolen und einer Startverschiebung nicht verunsichern.

Andrea Dovizioso und Jack Miller stehen auf dem Podium.

Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen von Brünn

Eine Rennhalbzeit lang durften wir auf ein spannendes Rennen in Brünn hoffen. Dann zog Marquez aber die Pace an und schüttelte seine Gegner Dovizioso, Rins und Miller ohne Probleme ab. Innerhalb weniger Runden schraubte er seinen Vorsprung auf deutlich über zwei Sekunden und verwaltete diesen bis zur Ziellinie souverän.

MotoGP Brünn 2019: Der Rennfilm

Vor dem Start: Knapp eine Stunde vor dem MotoGP-Rennen geht in Brünn entgegen aller Prognosen ein Regenschauer nieder. Der ist zwar schnell wieder vorüber, die Strecke ist aber in der Folge an manchen Stellen völlig nass und an anderen wiederum absolut trocken. Die Rennleitung deklariert ein "Wet Race", kurz darauf wird der Start um fünf Minuten verschoben. Wenig später entscheidet man sich für ein "Quick Restart Procedure". Die Fahrer und Motorräder kehren also aus der Startaufstellung in die Box zurück. Von dort aus soll es mit einer Sichtungsrunde zurück in den Grid gehen, wo pro Fahrer ein Mechaniker stehen darf. Nach einer Aufwärmrunde soll dann das Rennen, nun um einen Umlauf auf 20 Runden verkürzt, gestartet werden. Das Safety Car wird auf die Strecke geschickt und die Rennleitung wartet ab, bis die Strecke durchgängig trocken genug ist. Um 14:35 geht schließlich das "Quick Restart Procedure" über die Bühne.

Start: Marquez kommt von der Pole Position ausgezeichnet weg und biegt vor Dovizioso, der von P4 ebenfalls einen Blitzstart hat, in Kurve eins. Der Quali-Zweite Miller reiht sich als Dritter vor Pol Espargaro und Alex Rins ein. Zarco hat einen katastrophalen Start und fällt von P3 auf 13 zurück. Vinales stürzt von Rang neun auf 15 ab.

1. Runde: Rins überholt Pol Espargaro und ist neuer Vierter.

Joan Mir und Franco Morbidelli kollidieren. Das Rennen ist für beide vorbei.

2. Runde: Mit Marquez, Dovizioso, Miller und Rins hat sich eine vier Mann starke Spitzengruppe gebildet.

3. Runde: Rins schnappt sich in Kurve drei den dritten Platz von Miller.

5. Runde: Rossi kassiert in Turn 5 Pol Espargaro und ist neuer Fünfter. Wenige Kurven später muss Espargaro auch Crutchlow vorbeilassen.

Dovizioso schließt die zwischenzeitlich aufgegangene, kleine Lücke zu Marquez und klebt am Hinterrad des Repsol-Honda-Piloten. Rins hat er mit im Schlepptau, Miller liegt nicht weit dahinter.

6. Runde: Die Top-Vier fahren praktisch identische Rundenzeiten. Noch fällt keiner ab.

7. Runde: Syahrin stürzt aus dem Rennen.

8. Runde: Crutchlow geht in Turn 3 an Rossi vorbei und ist neuer Fünfter. Auf das Führungs-Quartett fehlen ihm aber über vier Sekunden.

10. Runde: Miller kann die Pace von Marquez, Dovizioso und Rins nicht ganz mitgehen. Er verliert etwas an Boden.

11. Runde: Als nächster bröckelt Rins und auch Doviziosos Rückstand wächst auf mehr als eine halbe Sekunde an. Kann Marquez seine Gegner brechen?

12. Runde: Heftiger Wackler von Marquez in Turn 10! Er baut seinen Vorsprung zwar aus, ist aber offensichtlich am Limit.

13. Runde: Die Lücke zwischen Marquez und Dovizioso ist erstmals größer als eine Sekunde.

14. Runde: Marquez zieht davon. Er kann sich nun nur noch selbst schlagen.

17. Runde: Pol Espargaro wird durchgereicht. Er ist nur noch Zehnter.

18. Runde: Rins gerät noch einmal unter Druck von Miller. Wer holt sich den letzten Podiumsplatz?

19. Runde: Miller bremst sich in Turn 1 an Rins vorbei, muss aber etwas weit gehen und Rins kontert. In Kurve fünf versucht es Miller erneut, dieses Mal kann er Platz drei halten. Rins hat offensichtlich keinen Grip mehr und hat am Ende der Runde bereits eine Sekunde Rückstand auf Miller.

Ziel: Marquez gewinnt souverän mit 2,5 Sekunden Vorsprung auf Dovizioso. Miller fährt als Dritter auf das Podium, Rins wird Vierter vor Crutchlow. Rossi holt Platz sechs vor Quartararo, Petrucci und Nakagami. Vinales wird nur Zehnter. Pol Espargaro belegt Rang elf vor Bagnaia und Oliveira. Zarco wird 14., Bradl holt den letzten WM-Punkt.

So lief das MotoGP-Rennen in Brünn für Stefan Bradl

Der Repsol-Honda-Ersatzmann für Jorge Lorenzo war von Platz 17 ins Rennen gegangen und konnte in der Folge Positionen gutmachen. In der letzten Runde muss er sich im Kampf um P14 noch Zarco geschlagen geben und kommt schlussendlich als 15. ins Ziel.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium in Brünn

Marc Marquez (Sieger, Repsol Honda): "Ich war von Beginn an sehr konzentriert, weil immer noch einige nasse Flecken übrig waren. Ich habe mich dazu entschlossen, vom Start weg meinen Rhythmus durchzuziehen, weil ich wusste, dass die starken Yamahas weiter hinten sind. Ich konnte dann sehen, dass Dovi hinter mir war, und nach etwa zehn Runden habe ich begonnen, mehr zu pushen und eine Lücke aufzumachen. Ich freue mich sehr über diesen Sieg, denn es war ein verrücktes Wochenende."

Andrea Dovizioso (Zweiter, Ducati): "Es war ein eigenartiges Rennen. Zu Beginn waren wir wirklich schnell, haben hart gepusht, perfekt die Linien getroffen und waren wirklich smooth. Zur Halbzeit hat Marc dann aber beim Bremsen härter gepusht und ich konnte ihm das nicht nachmachen, auch wenn ich bis zum Ende dranbleiben wollte. Es ist aber schön, wieder auf dem Podium zu sein."

Jack Miller (Dritter, Pramac Ducati): "Das ist definitiv meine schönste Podiumsplatzierung bisher. Es war cool, bis zum Ende zu fighten. Ich bin ruhig geblieben, weil ich gesehen habe, dass Rins viel Wheelspin hatte. Ich habe einfach abgewartet und dann in Turn 1 angegriffen. Die Suzuki ist aber so wendig, dass es trotz einer guten Linie von mir nicht gereicht hat. Wenig später hat es dann aber geklappt. Es ist schön, nach einigen schwierigen Rennen wieder im Parc ferme zu sein."

Die Lehren aus dem Tschechien-GP

  • Marquez hat den Schwung aus der ersten Saisonhälfte mitgenommen
  • Yamahas Tief ist noch nicht vorbei - nur 4. Kraft
  • Reifenschlachten sind nicht mehr zwangsläufig ein Fall für Dovizioso