Jorge Lorenzo zog sich im MotoGP-Rennen in Barcelona den Unmut vieler Kollegen und Fans zu. In der zweiten Runde des Rennens attackierte er Maverick Vinales, rutschte weg und löste eine Kettenreaktion aus, die nicht nur das Rennen von Lorenzo und Vinales beendete, sondern auch Andrea Dovizioso und Valentino Rossi ins Aus beförderte. Die Reaktionen aus dem MotoGP-Paddock fielen teilweise heftig aus:

MotoGP Barcelona: Was ist in Lorenzo gefahren? Analyse-Talk (32:19 Min.)

Jorge Lorenzo (Unfallverursacher): "Das ist eine schwierige Kurve, es wird dort oft sehr eng. Wenn du dich verbremst, gibt es keinen Ausweg mehr. Das ist mir passiert. Leider habe ich Andrea, Valentino und Maverick aus dem Rennen genommen. Das tut mir sehr leid. Es war absolut mein Fehler."

Maverick Vinales (Unfallgeschädigter): "Wenn ihr mich fragt, sah das aus wie der Fehler eines Rookies. Er hat heute drei Fahrer aus dem Rennen genommen. Valentino und ich kämpfen nicht um die WM und man könnte sagen, dass es ein Rennunfall war und daher halb so wild. Aber es war auch Andrea betroffen, der um den WM-Titel kämpft. Er hat drei Rennen zerstört und vor allem Andrea geschadet. Es ist sehr hart, 25 WM-Punkte irgendwann wieder hereinzuholen. Er sollte in Assen von ganz hinten starten müssen. Ich hoffe, die Stewards greifen hier so hart durch, wie sie gestern bei mir durchgegriffen haben."

Andrea Dovizioso (Unfallgeschädigter): "Dieser Fehler von Jorge war zwar keine völlig verrückte Aktion, aber in dieser Kurve und in der zweiten Runde - das war sicher nicht sein hellster Moment. Jorge ist noch nicht gut auf der Bremse und war daher nicht fähig, dieses Manöver zu setzen. Ja, ich denke, dass man ihn bestrafen sollte."

Valentino Rossi (Unfallgeschädigter): "Es ist sehr schade. Ich habe den Crash vor mir gesehen und wollte Jorges Bike ausweichen, doch es ging sich nicht mehr aus. Ich wollte dann den Sturz verhindern, aber sein Motorrad kam unter meine Reifen, da war es vorbei. Das ist Racing, so etwas passiert eben manchmal."

Lin Jarvis (Yamaha-Rennsportleiter): "Das war ein Anfängerfehler, unnötig und nicht sonderlich intelligent. Ein schrecklicher Fehler, den man von einem Piloten mit seiner Erfahrung nicht erwarten würde."

Massimo Meregalli (Yamaha-Teamchef): "Diese Aktion schmerzt sehr. Ein Rookie im ersten Rennen kann so einen Fehler machen, aber kein fünffacher Weltmeister, der er so gerne betont zu sein."

Davide Tardozzi (Ducati-Teammanager): "Die Bilder sprechen für sich, sonst gibt es dazu nichts zu sagen. Solche Dinge sollte man von einem so erfahrenen Piloten eigentlich nicht erwarten."

Stefan Bradl (ServusTV-Experte & Honda-Testpilot): "Er ist ein bisschen ein Sturkopf und braucht oft viele Leute, um ihn von eigenen Fehlern zu überzeugen. Er war übermotiviert, es ist aber einfacher, so etwas von außen zu beurteilen. Die Geschichte ist glasklar: Er war übermotiviert, hat einen Fehler gemacht und Andere dadurch ins Verderben gestürzt."