Danilo Petrucci hatte nach seinem ersten MotoGP-Sieg in Mugello angekündigt, dass er ab sofort Andrea Dovizioso in dessen Kampf um den WM-Titel helfen werde. "Ich habe die Vorgabe von Ducati erfüllt und jetzt werden wir wieder als Team an das gemeinsame Ziel denken. Wir sind das beste Team in der MotoGP und wir können zusammenarbeiten, damit wir auch am Ende des Jahres dort stehen", sagte Petrucci damals.

Vor dem Wochenende in Barcelona sah sich der Italiener nun bemüßigt, seine Worte klarzustellen: "Wir haben keine Teamorder", sagte Petrucci im Rahmen der offiziellen MotoGP-Pressekonferenz am Donnerstag. "Aber ich kann Andrea durch eine bessere Version von mir selbst helfen, da ich nun viel entspannter bin. So habe ich das mit der Hilfe gemeint."

Welcher Druck in Mugello nach der Zieldurchfahrt von Petruccis Schultern fiel, sah man mit freiem Auge. Seinen Emotionen ließ der langjährige Underdog nach der karierten Flagge freien Lauf. Sowohl auf dem Podest, als auch in den TV-Interviews nach dem Rennen liefen dem Italiener dicke Freudentränen über die Wangen.

Petrucci nun selbstsicherer

In Barcelona trat der frischgebackene GP-Sieger deutlich selbstsicherer auf als in den vergangenen Monaten, seit er in Ducatis Werksteam aufgestiegen war. So sagte Petrucci am Donnerstag: "Ich weiß jetzt, dass ich gewinnen und in jedem Rennen um das Podest kämpfen kann. Jetzt bin ich gespannt, ob mir dieser Sieg auch auf der Strecke hilft. In der WM will ich nun auf jeden Fall in die Top-5."

Aktuell hat Danilo Petrucci in der Gesamtwertung sogar den vierten Platz inne und liegt nur sechs Punkte hinter Suzukis Austin-Sieger Alex Rins. In der Team-Wertung hat das Ducati-Duo aufgrund der schwachen Ergebnisse von Jorge Lorenzo sogar 51 Zähler Vorsprung auf Repsol Honda und liegt dort auf Platz eins.

Mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen wollen Petrucci und Dovizioso Weltmeister Marc Marquez nun auch in der Fahrer-WM in die Mangel nehmen. "Es ist wichtig, dass wir nun stets mit zwei Ducati im Podestkampf mitmischen", gab Petrucci die Marschrichtung für die kommenden MotoGP-Rennen vor.