Es sieht so aus, als hätte Marc Marquez nach dem Frankreich GP in Le Mans auch die MotoGP-Saison 2019 wieder fest im Griff. In Austin, Jerez und Le Mans war der einzige Pilot, der ihn schlagen konnte, der Honda-Pilot selbst. Fühlt Marquez sich deshalb nun unschlagbar? Nein. Diese Flausen haben ihm die Jahre 2014 und 2015 aus dem Kopf geschlagen.

In der Sonntags-Pressekonferenz in Le Mans erklärte Marquez, dass er nur in der MotoGP-Saison 2014 das Gefühl hatte, tatsächlich unschlagbar zu sein. Und auch, dass dieses Denken kein gutes Ende genommen hat. "Ich habe mich in der Saison 2014 unschlagbar gefühlt", so Marquez. "Und dann, bumm, bin ich ein Jahr später so oft gestürzt."

Genau diese Vielzahl von Stürzen kosteten dem Honda-Piloten am Ende sogar den WM-Titel. Seit seinem Einstieg in die MotoGP bis heute ist die Saison 2015 das einzige Jahr, aus dem Marquez schlussendlich nicht als Weltmeister hervorging. Der Titel ging stattdessen an seinen Jetzt-Teamkollegen Jorge Lorenzo.

Marquez erklärte in Le Mans genauer, wie es zu diesem Höhenflug kommen konnte. "Ich bin 2013 in die MotoGP gekommen und habe in diesem Jahr und auch 2014 die Weltmeisteschaft gewonnen", holte Marquez aus. "Außerdem habe ich es 2014 geschafft, 13 Rennen zu gewinnen, zehn davon sogar in Folge. Dementsprechend habe ich gedacht, dass ich 2015 wieder Weltmeister werden würde."

Aber im Leben - und in der MotoGP - kommt es immer anders, als man denkt. Für seine Gedanken hat Marquez ein Jahr später bezahlt, das ist ihm heute klar. Dennoch hat er aus dem Jahr 2015, wenn schon keinen WM-Titel, eine große Lehre mitgenommen. Eine Einstellung wie in dieser Saison wird er nun keinesfalls mehr an den Tag legen.

"Wenn einem sowas passiert, kommt man wieder auf dem Boden der Tatsachen an", stellte Marquez fest. "Wir sind alle nur Menschen und machen Fehler, aus denen wir dann lernen müssen." Denn in keinem der letzten Jahre hat die Konkurrenz Marquez den Kampf um die WM-Krone leicht gemacht. Auch jetzt liegt er trotz souveräner Siege in Jerez und Le Mans in der Gesamtwertung nur acht Punkte vor Andrea Dovizioso. Entschieden ist die WM also noch lange nicht. Und Marquez weiß jetzt: "Wenn man in der MotoGP der Beste sein will, dann muss man alles richtig machen."